16.09.2011 | 15:05:00 | ID: 10714 | Ressort: Gartenbau | Pflanze

Asiatischer Schädling befällt Modepflanze Goji

Karlsruhe (agrar-PR) - Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) hat erstmals in Deutschland die gefürchtete Goji-Gallmilbe identifiziert.
Großbritannien war bislang das einzige europäische Land, in dem sich der asiatische Schädling angesiedelt hatte.

Zwei bis vier Meter Höhe erreicht der ursprünglich aus China stammende Goji Strauch. Das Nachtschattengewächs erfreut sich bei Hobbygärtnerinnen und -gärtnern wegen seiner tiefroten verzehrbaren Beeren immer größerer Beliebtheit. Die beliebten Früchte haben im Handel allerdings ihren Preis - Anlass und Motivation für so manchen Gartenfreund, den Strauch im eigenen Grün anzupflanzen und die wertvollen Beeren selbst zu ernten. Doch mit der importierten Pflanze hat sich auch ein bisher unbekannter Schädling auf die Reise gemacht. Die Goji-Gallmilbe ist bei einer Größe von nur 0,3 Millimeter mit dem bloßen Auge nicht zu sehen, bei genauerer Betrachtung sind nur die anfänglich grün gefärbten linsenförmigen Gallen zu erkennen, die sich an der Blattoberseite allmählich graubraun verfärben. Die Schädling vermehren sich rasant schnell und befallen auch neu gewachsene Blätter.

„Wir möchten die Ausbreitung der Goji-Gallmilbe dringend verhindern, da wir befürchten, dass das Tier den heimischen Paprika befällt, bei dem es im schlimmsten Fall zum kompletten Ernteausfall kommen kann“, sagt Reinhard Albert, Pflanzenschutzexperte des LTZ. „Deshalb rufen wir die Bevölkerung auf, die in ihren Gärten gepflanzten Goji Sträucher zu untersuchen. Findet ein Hobbygärtner die Goji- Gallmilbe, dann empfiehlt Albert, die befallenen Blätter mit Gallen oder die mit den Schädlingen befallenen ganzen Pflanzen, in einen dichten Plastiksack zu verpacken, mit einem Klebeband zu verschließen und im Hausmüll entsorgen. Denn der Weg zum benachbarten Gemüse ist für die Leichtgewichte denkbar einfach - entweder der Wind befördert sie, oder sie haften an der Kleidung des Menschen, der den Eindringling - wenn auch ungewollt - in seine neue Umgebung transportiert. Auch Bienen und Hummeln können die Gallmilbe in ihrem Pelz an andere Orte mitnehmen.

Goji-Beeren sind zwischen Juni und September erntereif. Ihr Aussehen erinnert auf den ersten Blick an Hagebutten. Die in den letzten Jahren stetig gewachsene Fangemeinde der vitaminreichen Beere sagt ihr eine gesundheitsfördernde Wirkung und eine Steigerung des persönlichen Wohlbefindens nach. Die traditionelle chinesische Medizin setzt sie bei Bluthochdruck, Diabetes und zur Stärkung des Immunsystems ein. Frisch gepflückt schmeckt die Beere leicht bitter, deshalb wird sie bevorzugt getrocknet, gekocht oder in Form von Kapseln verzehrt. In Schokolade und Müsli ist sie eine beliebte Beimischung, in flüssiger Form ist sie als Tee oder Saft in den Regalen, zumeist von Naturkostgeschäften, zu finden. (LTZ)
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