Aus der Neuen Welt stammend, ist der Tabak seit dem 16.
Jahrhundert auch in Europa zu Hause. Als Heilpflanze, Suchtmittel und
Quelle für Steuereinnahmen nimmt er einen festen Platz in der westlichen
Zivilisation ein. Er ist in den Botanischen Gärten der Universität Bonn
die Pflanze des Monats August.
Tabak (
Nicotiana tabacum) stammt aus Amerika und wurde von
Kolumbus 1492 zum ersten Male beobachtet. Es dauerte aber bis 1560, bis
die ersten Pflanzen in Lissabon erstmals auf europäischem Boden ankamen.
Der dortige französische Gesandte Jean Nicot engagierte sich bei der
weiteren Verbreitung des Tabaks in Europa. Ihm zu Ehren ist die Gattung
Nicotiana benannt.
Zunächst wurde der Tabak als Heilpflanze gebraucht, sehr bald begann
man aber auch nach indianischem Vorbild die zusammengerollten Blätter zu
rauchen. Die neue Mode fand eine so rasche Verbreitung, dass der Genuss
verboten wurde. Das Verbot hatte aber nicht lange Bestand. Der
französische König erlaubte das Tabakrauchen bald wieder, besteuerte es
aber, und an dieser Praxis hat sich bis heute nichts geändert!
Staatliche Besteuerung, Rauch- und Werbeverbote haben inzwischen aber
vor allem das Ziel, den lebensgefährlichen Tabakkonsum auf ein Minimum
zu reduzieren. Mit gutem Grund: Weltweit gehen rund ein Drittel aller
Krebsfälle mit Todesfolge auf das Rauchen zurück.
Der Tabak ist
eine einjährige Pflanze, die zum Wachsen viel Wärme und Wasser benötigt.
So ist sein Anbau in Deutschland nur an wenigen Stellen möglich. Im
Rheinland hat der Tabakanbau eine lange Kultur, spielt aber heute
praktisch keine Rolle mehr, da insgesamt die Anbauflächen zurückgehen
und der Anbau viel Handarbeit, besonders bei der Ernte, benötigt: Je
nach Reifegrad der Blätter werden diese in bestimmter Reihenfolge mit
der Hand geerntet und weiterverarbeitet. Bis zum Zweiten Weltkrieg
existierte auch in der Trierer Straße in Poppelsdorf eine Tabakfabrik.
Im
Rahmen der aktuellen Ausstellung „Liebesäpfel und Krumbeeren – Die
Nachtschattengewächse in den Botanischen Gärten“ im Nutzpflanzengarten
am Katzenburgweg sind u.a. auch Tabakpflanzen zu sehen. Am Wochenende
4./5. September findet dort ein Aktionswochenende statt. Noch bis zum
31. Oktober sind der Botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss und der
Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg täglich außer samstags von 10 bis 18
Uhr geöffnet. Die Gewächshäuser sind bis April 2011 wegen
Umbaumaßnahmen geschlossen. Weitere Informationen zu den Botanischen
Gärten gibt es unter:
http://www.botgart.uni-bonn.de