22.10.2009 | 00:00:00 | ID: 3122 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

„In der Veredlung gut aufgestellt“

Berlin (agrar-PR) - DBV-Vizepräsident Möllers im Interview mit der dbk
„Wir stehen im Vergleich zu unseren wichtigsten Konkurrenten innerhalb der EU, also Spanien, den Niederlanden und Dänemark, gut da, auch gegenüber Nordamerika und Brasilien. Wir haben Marktanteile hinzugewonnen und nicht nur den regionalen Markt bedient, sondern vor allem auf den europäischen und internationalen Märkten spürbar hinzugewonnen“. Dies betonte Franz-Josef Möllers, der Vorsitzende des Fachausschuss für Veredlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in der Deutschen Bauern Korrespondenz dbk. In Zukunft gelte es, „unsere Position zu verteidigen oder sogar auszubauen“. Damit dies gelinge, müssten dringend gegenüber der Politik geplante Auflagen in den Bereichen Immissions- und Tierschutz abgewehrt werden. Es könne nicht sein, dass Deutschland immer wieder auf EU-Vorgaben draufsattle und von der 1:1-Umsetzung abweiche. Dies würde die deutschen Schweinehalter im Wettbewerb deutlich benachteiligen. Außerdem sei es auch „wichtig, dass uns die Politik Spielraum lässt, um unsere Betriebe weiter entwickeln zu können, selbstverständlich immer die gesellschaftliche Akzeptanz vorausgesetzt“, stellte Möllers fest.  
 
Möllers zeigte sich stolz „auf unsere gute Position im Wettbewerb; darauf lässt sich aufbauen“. Die Erfolgsfaktoren der Vergangenheit werden seiner Ansicht nach auch die der Zukunft sein: an aller erster Stelle stehe das Know-how der gesamten Veredlungskette von der Landwirtschaft über das Schlachtgewerbe, die Verarbeitung und die Vermarktung der Fleisch- und Wurstwaren. Die gesamte Branche sei untereinander sehr gut vernetzt, nicht zuletzt über QS. Sie sei innovativ und verstehe es sowohl in der Landwirtschaft wie in den nachgelagerten Stufen „an den kleinen Schräubchen zu drehen, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden“, so der DBV-Vizepräsident.
 
Eine klare Absage erteilte Möllers staatlichen Eingriffen. Sie würden Marktanteile kosten, weil sie die Wettbewerbsfähigkeit einschränkten. Landwirte müssten sich am Markt behaupten und im Wettbewerb bestehen. Dabei seien sie Marktrisiken ausgesetzt, aber freiere Märkte böten auch größere Chancen. Um Marktkrisen besser überstehen zu können seien die Veredler immer mehr gefordert, Eigenvorsorge zu betreiben. Dazu zähle genaue Marktbeobachtung, um beispielsweise beim Verkauf von Getreide und Ölsaaten günstige Verkaufszeitpunkte zu erwischen, Ausfallversicherungen und eine ausreichende Eigenkapitaldecke, „denn Liquidität geht wie wir wissen vor Rentabilität“, stellte Möllers fest. Darüber hinaus erwartet Möllers, dass die neue Bundesregierung die Risikoausgleichsrücklage beschließt, um die Steuerlast der Betriebe gleichmäßiger über mehrere Jahre verteilen zu können. „Das wird unsere Hauptforderung nach der Bundestagswahl sein. Damit würde die Eigenvorsorge gestärkt und die Liquidität der Betriebe verbessert“, betonte der DBV-Vizepräsident in der dbk-Oktoberausgabe, die sich schwerpunktmäßig mit der Veredlung beschäftigt.
   
Die Deutsche Bauern Korrespondenz dbk ist die Monatsschrift des Deutschen Bauern­verbandes (DBV). Die dbk analysiert aktuelle und überregionale agrarpolitische Themen für die ehren- und hauptamtlichen Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und kann gegen eine Jahresgebühr von 31,50 Euro, inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer, bei m.steinmetzer@bauernverband.net oder per Fax. 030/31904-431 abonniert werden.
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