Berlin (agrar-PR) -
DBV-Vizepräsident Möllers im Interview mit der dbk „Wir stehen im Vergleich zu unseren
wichtigsten Konkurrenten innerhalb der EU, also Spanien, den Niederlanden und
Dänemark, gut da, auch gegenüber Nordamerika und Brasilien. Wir haben
Marktanteile hinzugewonnen und nicht nur den regionalen Markt bedient, sondern
vor allem auf den europäischen und internationalen Märkten spürbar
hinzugewonnen“. Dies betonte Franz-Josef Möllers, der Vorsitzende des
Fachausschuss für Veredlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in der
Deutschen Bauern Korrespondenz dbk. In Zukunft gelte es, „unsere Position zu
verteidigen oder sogar auszubauen“. Damit dies gelinge, müssten dringend
gegenüber der Politik geplante Auflagen in den Bereichen Immissions- und
Tierschutz abgewehrt werden. Es könne nicht sein, dass Deutschland immer wieder
auf EU-Vorgaben draufsattle und von der 1:1-Umsetzung abweiche. Dies würde die
deutschen Schweinehalter im Wettbewerb deutlich benachteiligen. Außerdem sei es
auch „wichtig, dass uns die Politik Spielraum lässt, um unsere Betriebe weiter
entwickeln zu können, selbstverständlich immer die gesellschaftliche Akzeptanz
vorausgesetzt“, stellte Möllers fest.
Möllers zeigte sich stolz „auf unsere gute
Position im Wettbewerb; darauf lässt sich aufbauen“. Die Erfolgsfaktoren der
Vergangenheit werden seiner Ansicht nach auch die der Zukunft sein: an aller
erster Stelle stehe das Know-how der gesamten Veredlungskette von der
Landwirtschaft über das Schlachtgewerbe, die Verarbeitung und die Vermarktung
der Fleisch- und Wurstwaren. Die gesamte Branche sei untereinander sehr gut
vernetzt, nicht zuletzt über QS. Sie sei innovativ und verstehe es sowohl in
der Landwirtschaft wie in den nachgelagerten Stufen „an den kleinen Schräubchen
zu drehen, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden“, so der
DBV-Vizepräsident.
Eine klare Absage erteilte Möllers staatlichen
Eingriffen. Sie würden Marktanteile kosten, weil sie die Wettbewerbsfähigkeit
einschränkten. Landwirte müssten sich am Markt behaupten und im Wettbewerb
bestehen. Dabei seien sie Marktrisiken ausgesetzt, aber freiere Märkte böten
auch größere Chancen. Um Marktkrisen besser überstehen zu können seien die Veredler
immer mehr gefordert, Eigenvorsorge zu betreiben. Dazu zähle genaue
Marktbeobachtung, um beispielsweise beim Verkauf von Getreide und Ölsaaten
günstige Verkaufszeitpunkte zu erwischen, Ausfallversicherungen und eine
ausreichende Eigenkapitaldecke, „denn Liquidität geht wie wir wissen vor
Rentabilität“, stellte Möllers fest. Darüber hinaus erwartet Möllers, dass die
neue Bundesregierung die Risikoausgleichsrücklage beschließt, um die Steuerlast
der Betriebe gleichmäßiger über mehrere Jahre verteilen zu können. „Das wird
unsere Hauptforderung nach der Bundestagswahl sein. Damit würde die
Eigenvorsorge gestärkt und die Liquidität der Betriebe verbessert“, betonte der
DBV-Vizepräsident in der dbk-Oktoberausgabe, die sich schwerpunktmäßig mit der
Veredlung beschäftigt.
Die Deutsche Bauern Korrespondenz
dbk ist die Monatsschrift des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Die dbk
analysiert aktuelle und überregionale agrarpolitische Themen für die ehren- und
hauptamtlichen Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und
kann gegen eine Jahresgebühr von 31,50 Euro, inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer,
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