14.06.2023 | 14:50:00 | ID: 36597 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

"Wiederherstellung der Natur" im EU-Umweltausschuss: Richtungswechsel bei Abstimmung nötig!

München (agrar-PR) - Bauernverband warnt vor Verboten und massiven Einschnitten für Landwirte und Eigentümer
Am Donnerstag, 15. Juni 2023, werden die Mitglieder des Umweltausschusses des EU-Parlaments über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law – NRL) abstimmen. Für die bayerische Land- und Forstwirtschaft hätten die aktuellen Pläne der EU-Kommission verheerende Folgen: Zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen sollen stillgelegt, Moore wiedervernässt, Flussläufe wiederhergestellt und große Mengen an Holz künftig in den Wäldern verrotten.

"Um den Naturschutz weiter zu stärken ist mehr Kooperation mit der Land- und Forstwirtschaft nötig. Doch der Kommissionsvorschlag würde das glatte Gegenteil bewirken. Doch die geplanten Vorschriften und Verbote würde tief in die Rechte der Eigentümer sowie der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe eingreifen. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments und die Mitgliedsstaaten müssen bei diesem Thema unbedingt einen Richtungswechsel hinkriegen", fordert Stefan Köhler, Vorsitzender des Landesfachausschuss für Umweltfragen im Bayerischen Bauernverband.

Dass die Bewirtschaftung von Feldern, Wiesen und Wälder nicht nur der Produktion von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen dient, sondern auch die Biodiversität fördert, beweisen die bayerischen Bäuerinnen und Bauern in vielen Projekten und Initiativen. Jeder zweite Landwirt in Bayern erbringt freiwillig spezielle Umweltleistungen auf mehr als jedem dritten Hektar der Landwirtschaftsflächen. Die bayerischen Agrarumweltprogramme sind dafür die Grundlage, insbesondere das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP).

"Die Bauernfamilien geben täglich ihr Bestes für noch mehr Biodiversität und Naturschutz in der Kulturlandschaft. Es liegt nun an den Europaabgeordneten, ob die EU-Kommission mit ihren Plänen durchkommt und damit über die Köpfe der Bauern und Eigentümer hinweg neue Einschränkungen und Verbote auf den Weg gebracht werden. Das würde zu einem massiven Vertrauensbruch führen und wäre ein Bärendienst für den Umweltschutz in Bayern, Deutschland und ganz Europa", macht Köhler deutlich.

Auch der aktuelle Vorschlag für die Position des Umweltrates, der sich aus den Vertretern der Mitgliedsstaaten zusammensetzt, sieht nicht ausreichende Nachbesserungen vor. Am 20. Juni wollen die Mitgliedsstaaten ihre Position bestimmen. "Den Mitgliedsstaaten kommen mit der Erstellung der geplanten nationalen Wiederherstellungspläne eine zentrale Rolle zu – umso mehr müssen sie jetzt praxisferne Vorstellungen von Naturschutz auf dem Papier korrigieren und die Stimmen aus der Praxis ernst nehmen", sagt Köhler.
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