München (agrar-PR) - Bayern will sich zusammen mit gentechnikkritischen Regionen in
Europa für ein regionales Selbstbestimmungsrecht bei der Grünen
Gentechnik einsetzen. "Wir wollen selbst entscheiden, was auf
bayerischen Feldern und Äckern angebaut wird", betonte der bayerische
Umweltminister
Dr. Markus Söder heute bei einem Regionen-Gipfel zur
Grünen Gentechnik in München. "Dafür braucht Bayern eigene
Kompetenzen."
Um den politischen Druck auf Europa zu erhöhen, hatte Söder sieben
Regionen, die wie Bayern gegen eine kommerzielle Nutzung Grüner
Gentechnik sind, zu einem Strategiegespräch eingeladen. Das erste
Treffen dieser Art in Bayern legte den Grundstein für eine enge
Zusammenarbeit der gleichgesinnten Regionen.
Das gemeinsame Ziel, ein
Selbstbestimmungsrecht für Regionen auf EU-Ebene durchzusetzen, wurde
in einer gemeinsamen Erklärung festgehalten. "Wir richten heute ein
klares Signal an den Bund und die Europäische Kommission", sagte Söder.
"Wir nehmen die Bevormundung durch Brüssel nicht länger hin." Söder
rechnet mit einer durchschlagenden Wirkung der gemeinsamen Erklärung.
Es sei schließlich das erste Mal, dass sich gentechnikkritische
Regionen in dieser Form zusammenschlössen. Gemeinsam werde man es
schaffen, eine Änderung des EU-Rechts zu erwirken. "Die Mehrheit der
Bayern will keine gentechnisch veränderten Lebensmittel", so Söder.
"Diesem Willen wollen wir jetzt auch politisch Ausdruck verleihen."
Söder kündigte deshalb an, einen Beitritt zum "Europäischen Netzwerk
gentechnikfreier Regionen" prüfen zu lassen.
Neben dem Selbstbestimmungsrecht der Regionen kamen auf dem
Regionen-Gipfel auch Themen wie die Freisetzungsproblematik und der
Umgang mit Forschung und Wissenschaft zur Sprache. "Der heutige Gipfel
ist erst der Anfang", erklärte Söder. Man werde in Zukunft in
Arbeitsgruppen intensiv zusammenarbeiten,
um Lösungen für die
bestehenden Probleme zu finden. Dabei steht für den Umweltminister
fest: "Wir wollen Sicherheitsforschung zum Schutz der Verbraucher.
Diese kann verantwortbar aber nur im Gewächshaus oder Labor
stattfinden."
Die gemeinsame Erklärung der gentechnikkritischen Regionen finden Sie unter
www.gentechnik.bayern.de zum Download.
Die Unterzeichner sind:
Dr. Markus Söder, Staatsminister für Umwelt und Gesundheit des Freistaats Bayern,
Jarosław Słoma, Vorstandsmitglied der Wojewodschaft Ermland-Masuren (Polen),
Marc Carballido, Vize-Präsident des Regionalrats, Region Midi-Pyrénées (Frankreich),
Gérard Audouze, Regionalrat der Region Limousin (Frankreich),
Dr. Josef Stockinger, Landesrat des Bundeslandes Oberösterreich (Österreich),
Anton Steixner, Landeshauptmann-Stellvertreter des Bundeslandes Tirol (Österreich),
Hans Berger, Landeshauptmann-Stellvertreter der Autonomen Provinz Bozen, Südtirol (Italien).
Weitere Informationen:
Zum Thema Gentechnik:
http://www.gentechnik.bayern.de
Publikationen:
Zum Thema Gentechnik:
http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/gentechnik.htm