29.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2794 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Bundespräsident erhält Erntekrone an der ehemaligen Berliner Mauer

Berlin (agrar-PR) - Sonnleitner für einen „fruchtbaren Dialog zwischen Bauern und Verbrauchern“
„Wir sind dankbar für eine gute Ernte. Nicht zuletzt auch im Wissen, dass mancherorts auf der Welt wie jetzt in Kenia die Regenzeit ausgefallen ist und Millionen Menschen von Hunger bedroht sind“. Dies sagte Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen der Erntekroneübergabe der deutschen Landwirtschaft an Bundespräsident Dr. Horst Köhler in der Kapelle der Versöhnung in Berlin. Angesichts der extremen Preismisere auf den Agrarmärkten gäbe es aber auch Grund zur Klage bei den deutschen Bauern. „Was alle Bauern brauchen ist die Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise, ist ein Konjunkturaufschwung, ist eine Belebung der Märkte“, betonte der DBV-Präsident.  
 
Momentan sei bei den Bauernfamilien das Gefühl weit verbreitet, dass die Politik zu wenig Verständnis für die existentiellen Anliegen der Land- und Forstwirtschaft hat und die oberste Maxime allen politischen Handelns niedrige Nahrungsmittelpreise sei, gab Sonnleitner zu bedenken. Auch kämen die Bauern mit dem Widerspruch nicht zurecht, dass ihr Ansehen zwar hoch, aber der Wert ihrer Arbeit sehr niedrig sei. Daraus resultiert nach Aussage Sonnleitners das Gefühl der Benachteiligung der Bauern in der Gesellschaft. Er wünscht sich, dass von den diesjährigen Erntedank-Feiern „landauf landab die Botschaft ausgeht, dass sich Stadt und Land, Bauern und Verbraucher nicht entfremden, sondern zusammenkommen in einem guten fruchtbaren Dialog, in der Gewissheit, dass unsere Landwirtschaft allen dient und dass gute Arbeit gerade auch in der Landwirtschaft einen guten Lohn verdient!“, sagte Sonnleitner. Diesen Wunsch bekräftigte auch Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes: „Erzeuger und Verbraucher haben doch die gleichen Ziele: qualitativ hochwertige Produkte zu angemessenen Preisen. Viele Verbraucher sind bereit, einen fairen Preis zu bezahlen – hierfür müssen sie endlich seitens des Handels die Möglichkeit erhalten.“  
 
Bundespräsident Köhler erhielt die Erntekrone der deutschen Landwirtschaft von DBV-Präsident Sonnleitner, der Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes Brigitte Scherb und dem Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend Gunther Hiestand. Die Erntekrone wurde von den LandFrauen der Region Osnabrück gebunden, die Tänze gestaltete die Winzergruppe Mehring von der Landjugend Rheinland-Nassau. Die ökumenische Andacht des Ausschusses für den Dienst auf dem Lande der Evangelischen Kirche und der Katholischen Landvolkbewegung fand mit Weihbischof Franz-Josef Overbeck, Münster, und Pfarrer Manfred Fischer, Berlin, statt. Zum Abschluss der feierlichen Erntedankveranstaltung säte Bundespräsident Köhler Roggen auf dem Feld vor der Kapelle der Versöhnung auf dem ehemaligen Todesstreifen aus. An diesem historischen Ort in Berlin wird seit fünf Jahren im Rahmen des Kunstprojektes „Roggenfeld auf dem Todesstreifen“ des Bildhauers Michael Spengler Roggen angebaut. Der Künstler verwies darauf, dass das Bild eines wogenden Kornfeldes Bezüge schaffe, die im Umfeld der Großstadt stärker würden, wo vielen Menschen der Bezug zum Rhythmus der Jahreszeiten und zum Lauf der Jahresfeste verloren gegangen sei.  
Pressekontakt
Herr Dr. Axel Finkenwirth
Telefon: 030 / 31904240
E-Mail: a.finkenwirth@bauernverband.net
Pressemeldung Download: 
Deutscher Bauernverband
Deutscher Bauernverband
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:  +49  030  319040
Fax:  +49  030  31904431
Web:  www.bauernverband.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.