31.07.2023 | 15:27:00 | ID: 37031 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Den Ländlichen Raum stärken

Wiesbaden (agrar-PR) - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Staatssekretär Oliver Conz besuchen erfolgreiches LEADER-Projekt im Odenwald
Auf einer Aussichtsplattform Vögel am Ulfenbach beobachten, auf dem Naturerlebnispfad Wissenswertes zum Biotop erfahren, in der Zwischenzeit das E-Bike laden und schließlich noch eine Runde Minigolf auf der neuen Anlage spielen: Grasellenbach-Wahlen hat mit viel Engagement Fördergelder so eingesetzt, dass das Dorf enorm an Attraktivität gewonnen hat. Die Naturstation, eingeweiht Mitte Juli, ist das aktuellste Projekt von einer ganzen Reihe, die seit 2015 über das EU-Programm LEADER gefördert wurden.

Bei seiner Sommerreise besuchte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gemeinsam mit dem hessischen Staatssekretär Oliver Conz den südhessischen Ort. „Mein herzlicher Dank geht an die engagierten Bürgerinnen und Bürger hier in Wahlen, die nach dem Motto leben: Bürger gestalten ihre Heimat. Bei meiner Sommertour durch die ländlichen Räume unter dem Titel ‚Die Kraft unseres Landes‘ geht es auch genau darum: Engagement und Zusammenhalt. Ich habe großen Respekt für all das, was die Engagierten im kleinen Dorf Wahlen im Laufe der Jahre auf die Beine gestellt haben. Da muss Politik unterstützen: Gezielt mit vielen kleinen Projekten das Engagement und die Teilhabe vor Ort stark machen, sich und andere zum Nachmachen anregen. Was vor Ort gebraucht wird und was am besten funktioniert, das wissen die Menschen vor Ort am besten. Die ländlichen Räume stehen auch für sich – und es braucht dafür Politikansätze, die von den Menschen vor Ort ausgehen. Und so muss Projektförderung auch ausgestaltet sein, damit immer mehr Bottom-Up statt Top-Down entschieden wird. Dann kann Ehrenamt vor Ort enormen Mehrwert für Vernetzung, Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung haben. Das ist auch der Ansatz, den mein Ministerium und ich verfolgen“, so Bundesminister Özdemir bei seinem Besuch.

Fördermittel und ehrenamtliches Engagement machen den Ort attraktiv

Im Grasellenbacher Ortsteil Wahlen hat sich ein Team gebildet, welches unter dem Motto „Wir sind Wahlen“ zusammen mit der Gemeinde Grasellenbach zahlreiche räumlich zusammenhängende Projekte zur Aufwertung örtlicher Erholungs- und Spielflächen konzipiert.
Diese Projekte fördern eine stabile Dorfgemeinschaft, bieten generationsübergreifend Kommunikationsmöglichkeiten durch besondere Aufenthaltsqualitäten und machen den Ort auch für den Tourismus attraktiv. So wurde am ehemaligen Bahnhof in Wahlen ein Spielplatz modernisiert und um eine Wassererlebnisfläche erweitert, es gibt eine Radlerinfo und E-Bike Ladestation, eine E-Tankstelle, eine Spielgolfanlage und das neueste Projekt ist die Naturstation Ulfenbach. Für letzteres gab es beispielsweise 48.000 Euro Fördermittel, für alle Projekte zusammen seit dem Start 335.000 Euro aus dem LEADER-Topf, über 80.000 Euro hat das Land Hessen dazu gegeben.

Staatssekretär Oliver Conz freute sich zu sehen, „wie die eingesetzten Fördergelder ganz offensichtlich die Lebensqualität heben und den Zusammenhalt im Ort stärken. Solche Projekte sind gut für den ländlichen Raum, sie sind aber vielmehr noch ein Beispiel dafür, wie wir auch mehr und mehr das Leben in den Städten organisieren müssen. Der ländliche Raum und Grasellenbach-Wahlen sind hier Vorreiten und Vorbild. Ich danke allen, die sich unermüdlich für die Aufwertung Ihrer Gemeinden einsetzen.“

Vertreter und Vertreterinnen der Gruppe „Wir sind Wahlen“ führten durch die Projekte. Im Rahmen des Rundgangs berichteten zudem der Verein Interessengemeinschaft Odenwald sowie die Fach- und Förderbehörde des Landkreises Bergstraße über das Verfahren der LEADER-Förderung. Rekha Krings vom Verein Interessengemeinschaft Odenwald hat die Projekte begleitet: „Es ist immer wieder beeindruckend, was bewegt werden kann, wenn viele Menschen an einem Strang ziehen. Die Projekte hier haben wir gerne begleitet und wir freuen uns, was in den nächsten Jahren noch aus Wahlen kommt. Aber bei all dem Positiven muss von Seiten des Regionalmanagements auch betont werden: Es ist wichtig, den bottom-up Ansatz weiter zu stärken! Aktuell erfahren wir immer mehr Bürokratisierung. Deshalb danken wir dem Minister, dass er durch seine Sommerreise auch hierauf ein Augenmerk legt. Solche Projekte steigern die Lebensqualität enorm und leben von engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Wir müssen gemeinsam alles daransetzen, dass dies weiterhin möglich ist.“

Denn die lokalen Projekte haben Strahlkraft für die ganze Region: „Was die Bürgerinnen und Bürger in Grasellenbach-Wahlen zusammen mit der Gemeinde mit enormen Einsatz und Kreativität für ihren Ort erreicht haben, ist beeindruckend und vorbildlich. Mit Hilfe der LEADER-Förderung ist so ein Beispiel für eine moderne Dorfgemeinschaft entstanden, das weit über den Ort hinausstrahlt. Ich freue mich sehr, dass wir als Landkreis und Bewilligungsbehörde diese tollen Projekte mit unterstützen konnten“, sagte Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße.

Hintergrund:
Die europäische Förderung der ländlichen Räume mit dem EU-Programm LEADER hat in Hessen eine lange Tradition und unterstützt das Ziel der hessischen Landesregierung, die ländlichen Räume zu stärken. Das Erfolgsrezept ist der Bottom-Up-Ansatz in den Regionen. Er sieht vor, dass sowohl die einheimische Bevölkerung als auch regionale Interessengruppen, Vereine und Verbände sowie öffentliche Träger im Rahmen von Mitwirkungsprozessen mitentscheiden, welche Schwerpunkte in der Entwicklung ihrer ländlichen Region gesetzt werden sollen. In der aktuellen Förderperiode 2023-2027 sollen 105 Millionen Euro Fördermittel für die hessischen LEADER-Regionen eingesetzt werden. Ziel ist die Ergänzung der EU-seitig zur Verfügung stehenden 55 Mio. EUR mit 20 Mio. EUR Landesmitteln sowie 30 Mio. EUR aus der GAK.

Mehr Informationen zu LEADER-Projekten in Hessen: Regionalentwicklung | umwelt. hessen.de
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