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Erklärung des Aktionsbündnisses Forum Natur zur Zukunft der Gemeinsamen AgrarpolitikBerlin (agrar-PR) - „Wir stehen für die nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung der Natur“ Die Mitglieder im FORUM NATUR, die Verbände der
Bauern, Landfrauen, Waldbesitzer, Gärtner, Winzer, Grundbesitzer, Jäger,
Jagdgenossen, Fischer, Reiter und der vor- und nachgelagerten Industrie
leben und arbeiten für das ländliche Deutschland. Das Aktionsbündnis
FORUM NATUR vertritt rund 6 Millionen Menschen im ländlichen Raum, die
insgesamt ca. 30 Millionen Hektar Ackerland, Grünland, Wald,
Sonderkulturen und Gewässer in Deutschland bewirtschaften.
Wir sichern
die Versorgung unserer Bevölkerung mit hochqualitativen, gesunden und bezahlbaren Nahrungs- und Genussmitteln,
die nachhaltige Produktion und Bereitstellung von Holz für die stoffliche wie auch energetische Nutzung,
die Versorgung unseres Landes mit mineralischen
Rohstoffen als Voraussetzung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit
unserer Wirtschaft,
den Erhalt unserer Kulturlandschaften in ihrer
Vielfalt von Arten und Biotopen, die Sicherung stabiler ländlicher Räume
als Lebens- und Wirtschaftsstandort, die Verbesserung der
Versorgungsgemeinschaft bei Energie und Rohstoffen aus Biomasse.
Leistungen für die Gesellschaft
Unsere Kulturlandschaften sind einmalig. Es gibt
sie nur, weil sie von den Naturnützern geschaffen, bewirtschaftet und
gepflegt werden. Durch unterschiedliche Nutzungen ist ein
Landschaftsbild entstanden, welches heutzutage von unserer gesamten
Bevölkerung geschätzt und als erhaltenswert angesehen wird. Diese
Kulturlandschaft Deutschland ist das Ergebnis der Arbeit, des
wirtschaftlichen Interesses, der Erfahrung und des Idealismus der
Naturnützer, welche sich im FORUM NATUR zusammengeschlossen haben. Durch
den nachhaltigen, verantwortungsvollen und generationenübergreifenden
Schutz und die Nutzung von Grund und Boden, Tieren und Pflanzen und
natürlichen Ressourcen stabilisieren wir unser Land.
Außerdem sorgen wir Mitglieder im Aktionsbündnis
FORUM NATUR für Arbeit, Wachstum und Beschäftigung auch in vor- und
nachgelagerten Bereichen, im Tourismus und im Handwerk. Aus diesen
Gründen fordern wir eine Politik, die das Wirken unserer Mitglieder im
ländlichen Raum anerkennt, erhält und fördert.
Agrarpolitik ist mehr als Förderung des Agrarsektors
Uns ist bewusst, dass sowohl die ländlichen Räume
als auch die Kulturlandschaften stetigem Wechsel unterworfen sein
werden. Die Anforderungen der Gesellschaft an die Märkte, aber auch an
den Tier-, Natur- und Umweltschutz verändern sich. Das bedeutet, dass
sowohl wir uns als Naturnützer als auch die Politik sich den
Herausforderungen des Klimaschutzes und der Rohstoffsicherung stellen
müssen.
Gerade aus diesen Gründen muss der ländliche Raum
auch durch die bevorstehende GAP-Reform als attraktiver
Wirtschaftsstandort gesichert bleiben, wenn er alle seine Funktionen in
der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft - auch beim Erhalt der
Kulturlandschaft und der Stärkung des Natur- und Umweltschutzes -
erfüllen soll. Nur so lässt sich auch der jungen Generation eine
dauerhafte Perspektive für das Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum
vermitteln.
Das Aktionsbündnis Forum Natur bekräftigt, dass
die künftige Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik nach 2013 weit über die
Förderung des Agrarsektors hinaus reicht. Im Mittelpunkt steht auch die
sichere Versorgung von einer halben Milliarde EU-Bürgern mit
Nahrungsmitteln. Die heimische Erzeugung sorgt für eine sichere
Versorgung der Verbraucher mit hochwertigen Lebensmitteln zu bezahlbaren
Preisen bei strengem Tier-, Natur- und Umweltschutz in lebendigen
Landschaften. Die Gemeinsame Agrarpolitik muss zudem die Weichen dafür
stellen, dass bis 2050 die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln um die
Hälfte steigen wird.
Starke europäische Agrarpolitik für stabile ländliche Räume
Das Aktionsbündnis Forum Natur setzt sich für
eine starke EU-Agrarpolitik ein als wirksame Gemeinschaftsinitiative von
27 Ländern für eine nachhaltige und standortgerechte Bewirtschaftung
der 185 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und nicht
zuletzt für einen lebendigen ländlichen Raum. Die Weiterentwicklung der
GAP nach 2013 muss die Multifunktionalität der Landwirtschaft abbilden
und der Erkenntnis Rechnung tragen, dass auch 500 Millionen Verbraucher
eine starke Landwirtschaft brauchen. Die Landwirtschaft der EU
wirtschaftet heute unter Weltmarktbedingungen und muss im weltweiten
Maßstab strenge Produktionsstandards einhalten. Beides ist nur möglich,
wenn sie weiterhin einen Ausgleich für ihre gesellschaftlichen
Leistungen erhält. Das gilt für die Nahrungs- und Rohstoffsicherung
ebenso wie für den Natur- und Umweltschutz und wie für die
Landschaftspflege. Neue Herausforderungen wie der Klimawandel oder der
Schutz der Biodiversität müssen in Kooperation mit den Landnutzern
vorangebracht werden.
Öffentliche Ausgaben sind gut angelegt
Wir fordern daher eine solide Finanzierung der
Gemeinsamen Agrarpolitik. Dabei muss das geltende System der ersten und
zweiten Säule beibehalten werden. Die erste Säule sichert eine von
Bauern getragene Landwirtschaft in einem globalen Wettbewerb- wobei es
allerdings aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten in den
Mitgliedsstaaten der EU keine EU-weit einheitlichen Direktzahlungen
geben kann. Die zweite Säule sichert eine vielfältige Kulturlandschaft.
Hier muss ein Gleichklang zwischen Instrumenten zur Stärkung der
Landwirtschaft im ländlichen Raum (z.B. Investitionshilfen) und der
Stabilisierung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität (z.B.
durch Kulturlandschaftsprogramme und Extensivierungsprogramme) gefunden
werden.
Die Leistungen für die Gesellschaft sind nicht
zum Nulltarif zu erhalten. Die Aufwendungen für die europäischen Bauern
umfassen nur 1 % aller öffentlichen Ausgaben in der EU – dies ist gut
angelegtes Geld!
Berlin, Oktober 2010 Pressemeldung Download: | |
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