"Wir müssen die Tonne Getreide und den Liter
Milch mit so wenig Treibhausgasemissionen wie möglich erzeugen. Und dem
Verbraucher muss es möglich sein, dies zu erkennen und damit selbst
Verantwortung im Klimaschutz zu übernehmen", erklärte Julia Klöckner,
Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Vorfeld ihrer
morgigen Teilnahme an den internationalen Klimaschutzverhandlungen in
Kopenhagen.
Am 16. Dezember 2009 wird in Kopenhagen die Globale
Forschungsallianz zu landwirtschaftlichen Treibhausgasen gegründet
("Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases").
"Nicht weniger, sondern klimaeffizientere Agrarproduktion ist der
Schlüssel für die Zukunft – denn die Landwirtschaft muss die
Nahrungsmittelproduktion bis zum Jahr 2050 um rund 70 Prozent steigern,
um die auf über neun Milliarden Menschen wachsende Weltbevölkerung zu
ernähren", so Klöckner, die an der Gründungsveranstaltung der
Forschungsallianz in Kopenhagen teilnimmt.
Der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgasemissionen beträgt
weltweit rund 14 Prozent. Die Landwirtschaft kann einen substantiellen
Beitrag zum Klimaschutz leisten, zum Beispiel durch
Emissionsbegrenzung. Zugleich haben viele landwirtschaftliche
Unternehmen erkannt, dass auch der Schutz der biologischen Vielfalt und
der natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser eine unverzichtbare
Aufgabe der Landwirtschaft ist. "Welternährung mit dem Schutz des
Klimas und der natürlichen Ressourcen unter einen Hut zu bringen, ist
eine Mammutaufgabe für das 21. Jahrhundert, die alle Staaten angeht.
Nur wenn wir national wie international alles daran setzen, die
Erzeugung zum Wohle der Menschheit zu steigern und gleichzeitig die
Umwelt zu schützen, kann es uns gelingen, ausreichend Nahrung auf
nachhaltige Weise zu produzieren. Für zukunftsweisende Lösungen
brauchen wir dringend die Unterstützung der Wissenschaft."
Hierzu unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium die
internationale Vernetzung der Agrarklimaforschung, die mit der globalen
Forschungsallianz anstoßen wird. Das Ministerium wird sich mit seiner
Ressortforschung intensiv an der Allianz beteiligen. In Deutschland ist
mit der Einrichtung des
Instituts für Agrarrelevante Klimaforschung
im Jahr 2008 und dem aktuellen Forschungsplan die Neuausrichtung der
Ressortforschung auf mehr Klimaschutz erfolgt. Durch die beiden
Senatsarbeitsgruppen "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel"
wurde die Forschung in diesen wichtigen Bereichen im November 2009 noch
einmal gebündelt.