26.11.2011 | 08:30:00 | ID: 11505 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Moosbrugger: Milchmarkt-Regeln der EU-Markt-Realität anpassen

Wien (agrar-PR) - Überschussabgabe und Quotenpreise schwächen österreichische Milchbauern.
"Auch wenn das EU-Milchquotensystem 2015 ausläuft, müssen rasch einige Regeln den heutigen EU-Marktgegebenheiten angepasst werden, um unsere Milchbauern für die verbleibende Zeit bis zum Quotenende nicht weiter mit hohen Quotenkosten und Superabgabe in Millionenhöhe zu belasten. Viel mehr brauchen sie jetzt alle Möglichkeiten, sich entsprechend für die Zeit nach dem Ende der Quoten vorzubereiten und ihre Betriebe wettbewerbsfähig zu machen. Daher verlangt der Milchausschuss der LK Österreich, dass die bisherige österreichische Position zur Marktsteuerung neu überdacht wird.

Gerade weil sich derzeit zeigt, dass ein robuster Milchmarkt unsere spezifische Qualität verlangt und verträgt, müssen Stellschrauben des auslaufenden Systems angepasst werden", erklärt Josef Moosbrugger, Vorsitzender des Milchauschusses der LK Österreich und Präsident der LK- Vorarlberg.


Konkrete Forderungen

Konkret verlangte der LK-Milchausschuss, um den steigenden Quotenpreisen entgegenzuwirken, die Abschaffung der Fettkorrektur und eine EU-weite Saldierung von Überlieferungen und Unterlieferungen. Auch die Handelbarkeit mit Quoten gehört in den Prüfungsumfang. Moosbrugger dazu: "In den vergangenen Jahren wurde die Milchquote der EU nicht mehr ausgeschöpft. Zuletzt lag der Ausnutzungsgrad der EU-Quote unter 95 Prozent. Die Europäische Kommission zeigte sich jedoch bisher nicht bereit, in dieser Angelegenheit aktiv zu werden."

Der nächste Evaluierungsbericht zum Quotenausstieg ist für Ende 2012 vorgesehen.


Milchmarkt Daten

Den Milchmarkt kennzeichnen derzeit positive Marktdaten, die von Entwicklungen auf dem Weltmarkt getragen werden. Aktuelle Zahlen über die Entwicklung der Milchanlieferung zeigen, dass Österreichs Milchbauern die Anlieferungsmenge gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern konnten.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Zwölfmonatszeitraumes lag die Anlieferung um mehr als vier Prozent über dem Vorjahresniveau. Sollte sich dieser Trend allerdings bis zum Ende des Milchwirtschaftsjahres fortsetzen, wird sich Österreich erneut in den kleinen Kreis jener Mitgliedsstaaten einreihen, die ihre nationale Quote überliefern, während gleichzeitig die Milchproduktion in Mittel- und Osteuropa sogar in zweistelligen Raten schrumpft. "Hier braucht es rasch eine vernünftige Korrektur", forderte Ausschussobmann Moosbrugger.

"An der Abschaffung des EU-Quotensystems wird nicht mehr gerüttelt werden. Daher wollen sich die Milchbauern in Österreich bereits heute betrieblich stärken, um mit den kommenden Rahmenbedingungen nach 2015 optimal zurechtzukommen", so Moosbrugger abschließend. (lk-ö)
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