18.10.2011 | 08:10:00 | ID: 10980 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Neue Ausrichtung der Dorferneuerung soll Gemeinschaft und Identität stärken

Erfurt (agrar-PR) - Die Förderung im Bereich Dorfentwicklung erhält ab 2013 einen neuen Fokus.
Das hat Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz heute anlässlich der Anerkennung von 37 Gemeinden und Ortsteilen als neue Förderschwerpunkte der Dorferneuerung auf der Domäne Groschwitz bei Rudolstadt angekündigt. „Wir wollen insbesondere die Innenentwicklung der Dörfer voran bringen und Projekte fördern, die Gemeinschaft und kulturelle Identität stiften", sagte Minister Reinholz.

Dorfentwicklung verfolgt einen ganzheitlichen, integrierenden Ansatz. Künftig sollen noch höhere Qualitätskriterien angelegt werden: Besonders förderwürdig sollen Vorhaben sein, in denen Gemeinden einer Region kooperieren und die alle Bereiche des Dorflebens - vor allem Wirtschaft, Umwelt, Energie, Bildung und Gemeinschaft - betreffen. Dabei sollen die Bedürfnisse von jungen Familien berücksichtigt werden, um das Leben auf dem Land für diese Zielgruppe attraktiv zu machen und der Überalterung entgegen zu wirken, so Reinholz.

Die 37 heute anerkannten Dörfer aus 15 Thüringer Landkreisen haben die erste Hürde auf dem Weg zur Förderung genommen. Die Ämter für Landentwicklung und Flurneuordnung haben die Gemeinden nach Prüfung aller Anträge ausgewählt. Zwischen 2013 und 2017 können diese Dörfer Fördergelder für konkrete Projekte beantragen - die Anerkennung als Fördergemeinde ist noch keine Garantie für eine finanzielle Unterstützung. Das Ministerium rechnet mit einem Fördermittelvolumen von bis zu 25 Millionen Euro für die ausgewählten Dörfer. Bis zum Beginn der neuen Förderperiode sollen die Gemeinden an ihren Dorfentwicklungsplänen arbeiten und möglichst viele Einwohner zur Mitgestaltung der Dorferneuerung motivieren. Denn: „Erfolgreiche Entwicklung fußt auf umfassendem Bürgerengagement", so der Minister. In speziellen Seminaren können die beteiligten Bürger das Handwerkszeug für eine wirksame Dorfentwicklung lernen.

Mit der Neuorientierung der Förderpolitik reagiert das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz auf veränderte Rahmenbedingungen: Mittelfristig wird die Summe der Fördergelder von der Europäischen Union, dem Bund und auch vom Freistaat sinken. Außerdem erfordert der demografische Wandel auf dem Land eine Neuausrichtung der Förderung. Die Details der neuen Förderstrategie wird das Ministerium zusammen mit anderen Ressorts in den kommenden Monaten ausarbeiten.

Seit 1991 wurden im Rahmen der Dorferneuerung in Thüringen rund 750 Millionen Euro Fördermittel ausgezahlt. Damit wurde ein Investitionsvolumen von etwa 1,5 Milliarden Euro ausgelöst. (PD)
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