Berlin (agrar-PR) -
DBV in der deutschen Delegation Heute und auch in Zukunft gibt es genug Nahrungsmittel, um die
Menschen zu ernähren. Die Probleme liegen vorrangig in der Verteilung
und unzureichenden Nutzung der weltweit verfügbaren
landwirtschaftlichen Ressourcen. Dies stellte Papst Benedikt XVI. in
einer Ansprache auf dem Welternährungsgipfel der FAO heraus. Dabei ging
der Papst auch kritisch auf die Vernichtung von Nahrungsmittel zur
Erzielung von ökonomischen Vorteilen ein. Seiner Ansicht nach liegt der
Ansatz zur Überwindung von Hunger und Armut in der Förderung der
Landwirtschaft in den armen Ländern, nicht zuletzt durch Aus- und
Fortbildung. Als Mahnung an die entwickelten Länder forderte er, die
Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern zu öffnen und ihnen
durch Sonderregeln im internationalen Handel zu helfen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht sich in seiner Auffassung
bestätigt, dass die Landwirtschaft und die ländlichen Räume in der
Entwicklungspolitik der vergangenen Jahre auch von Deutschland
sträflich vernachlässigt wurden. In einem neuen Aufbruch zur Bekämpfung
des Hunger- und Armutsproblems sollten die Landwirte und die
Bauernverbände zukünftig eine zentrale Rolle spielen. Bundesministerin
Ilse Aigner unterstrich in ihrer Ansprache, dass die Bundesregierung
für Ausgaben in der Entwicklungspolitik künftig einen angemessenen Teil
für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung bereitstellen
wird. Für Landwirte in den Entwicklungsländern forderte sie
insbesondere verlässliche politische Rahmenbedingungen, vorrangig den
Zugang zu Produktionsfaktoren wie Boden und Wasser. Eine führende
Rolle, so stellte Ministerin Aigner heraus, messe sie den Frauen in
vielen Entwicklungsländern bei. Sie seien oft die Triebkräfte für
Fortschritt und Perspektive.
Die Forderung nach einer standortangepassten Entwicklung der
Landwirtschaft sowie der Infrastruktur in ländllichen Räumen zog sich
wie ein roter Faden durch die zahlreichen Beiträge in der Konferenz.
Investitionen in die Landwirtschaft, die Steigerung der Produktivität,
auch durch den Einsatz von modernen Technologien, wie auch der
Biotechnologie, werden als die zentralen Punkte gesehen. Ein besonderes
Augenmerk sei dabei auf Investitionen in Aus- und Fortbildung zu legen,
mahnten viele Redner an. Die Entwicklung und Förderung der menschlichen
Fähigkeiten seien in Verbindung mit verlässlichen politischen
Rahmenbedingungen die absolute Grundlage für eine nachhaltige
Überwindung von Hunger und Armut weltweit.
Vom 16. bis 18. November 2009 fand auf Einladung der FAO, der
Landwirtschafts- und Ernährunsorganisation der Vereinten Nationen, ein
Gipfeltreffen zur Sicherung der Welternährung in Rom am Sitz der FAO
satt. Über 60 Staats- und Regierungschefs und über 100 Agrar- und
Entwicklungsminister aus mehr als 120 Ländern weltweit, haben an der
Konferenz teilgenommen. Deutschland war durch
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und der parlamentarischen
Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Kopp, vertreten. Der DBV war
neben anderen Nichtregierungsorganisationen als Mitglied der deutschen
Delegation in Rom dabei. Alarmsignal und Auslöser für diese Konferenz
ist die steigende Zahl von hungernden bzw. unterernährten Menschen,
vorrangig auf dem afrikanischen Kontinent, die die Schwelle von 1
Milliarde deutlich überschritten hat. Laut FAO-Generaldirektor Jacques
Diouf soll die Konferenz die Regierungen weltweit aufrütteln, sich
stärker in der Bekämpfung des Hungers zu engagieren. In seiner
Eröffnungsrede stellte er die Landwirtschaft als Schlüsselsektor im
Kampf gegen den Hunger in den Vordergrund.