Berlin (agrar-PR) -
DBV-Vizepräsident Folgart: Grüne Gentechnik braucht emotionsfreiere Zone Anlässlich des heute stattfindenden Runden Tisches auf Einladung
von Forschungsministerin Annette Schavan erklärte der Vizepräsident
des Deutschen Bauernverbandes (DBV) Udo Folgart: „Dieser Runde Tisch
ist richtig und wichtig, aber angesichts der emotionsgeladenen
Wahlkampfsituation in Bund und Ländern ist die Erwartungshaltung des
Deutschen Bauernverbandes auch nicht zu hoch.“
Der Deutsche Bauernverband steht für die Freiheit der Wissenschaft
und Forschung. Sie hat auch den deutschen Bauernfamilien immer wieder
geholfen, ihre Betriebe weiterzuentwickeln und im regionalen wie
europäischen Wettbewerb zu bestehen. Das muss auch für die Grüne
Gentechnik gelten. Nur durch öffentliche und private Forschung und
Entwicklung ist sicherzustellen, dass es nicht zu Monopolisierungen im
Zugang zu dieser neuen Technologie kommt, Produkte mit
Verbrauchernutzen entwickelt werden und Fragen der Koexistenz in einer
Landwirtschaft mit und ohne im Anbau gelöst werden.
Der Deutsche Bauernverband kann aber auch nicht die große
Zurückhaltung in der Bevölkerung gegenüber der Grünen Gentechnologie
ignorieren. Diese manifestiert sich für die Bauern ganz konkret in
strikten Einkaufspraktiken fast aller großen
ernährungswirtschaftlichen Unternehmen in Deutschland, die zusammen
mit dem Lebensmitteleinzelhandel auf GVO-freien Lieferungen bestehen.
Deshalb mahnt der DBV auch zu mehr Aufrichtigkeit und Konsequenz in der
Argumentation der Verbände innerhalb der Produktionskette. Der
Deutsche Bauernverband akzeptiert nicht, dass nach der jetzigen
Gesetzeslage wirtschaftliche Risiken beim Anbau der GVO faktisch allein
bei der Landwirtschaft abgeladen werden.
Folgart stellte deshalb fest:
„Der Deutsche Bauernverband ist der Forschungsministerin Schavan
dankbar, dass sie durch mehr Information und Aufklärung alles
unternimmt, emotionale Übertreibungen in der Gentechnikdebatte
abzubauen. Dieser Auffassung hat sich auch die Bundeslandwirtschafts-
und Verbraucherministerin Ilse Aigner angeschlossen. Nur durch
Forschung und Entwicklung kann Deutschland Chancen und Risiken der
international ständig weiter ausgebauten Grünen Gentechnik für die
eigenen Anbaubedingungen testen.
Solange sich an den rechtlichen Rahmenbedingungen und an der
Zurückhaltung der Verbraucher gegenüber der Grünen Gentechnik nichts
ändert, wird es in Deutschland auch keinen großflächigen GVO-Anbau
geben. Es bleibt zu hoffen, dass mit diesem Runden Tisch der Weg frei
gemacht wird für eine verlässlichere und emotionsfreiere Debatte über
die Grüne Gentechnik.“