Berlin (agrar-PR) -
Politische Verunsicherung lässt Quotenpreise steigen Die Milchquotenpreise sind bei der 29. Milchbörse am 2. November
2009 leicht gestiegen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) ermittelte
einen gewogenen Durchschnittspreis für Deutschland von 18 Cent je
Kilogramm. Im Vergleich zum letzten Handelstermin hat sich dieser um 4
Cent erhöht. Trotz der leichten Preissteigerung ist es der
zweitniedrigste Preis seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000. Für
den Übertragungsbereich West wurde ein Handelspreis von 20 Cent je
Kilogramm ermittelt. Im Vergleich zum Julitermin ist er um 5 Cent
gestiegen. Der Handelspreis für den Übertragungsbereich Ost lag bei 11
Cent je Kilogramm und damit um 3 Cent über dem letzten Handelstermin.
In Deutschland wurde mit 246.637.354 Kilogramm die dritthöchste Menge
seit Börseneinführung gehandelt.
Die Gesamtnachfrage nach Milchquoten war mit 426.983.791 Kilogramm
die vierthöchste seit Börseneinführung. Ebenso lag sie deutlich höher
als das Gesamtangebot von 263.367.439 Kilogramm. Lediglich in den
Ländern Brandenburg und Sachen-Anhalt konnte ein leichter
Angebotsüberhang festgestellt werden. Die Auswertung der
Milchquotenzugänge und -abgänge der einzelnen Übertragungsstellen des
Übertragungsbereiches West zeigte eine deutliche Quotenwanderung in
Richtung Nordrhein-Westfalen (ca. 13,7 Millionen Kilogramm) und
Niedersachsen (ca. 4,4 Millionen Kilogramm). Im Übertragungsbereich Ost
konnte Mecklenburg-Vorpommern ca. 17,1 Millionen Kilogramm
hinzugewinnen.
Die Anzahl der Nachfrager hat sich im Vergleich zu den letzten
beiden Börsenterminen etwas mehr als verdoppelt. Von den 8.608
Nachfragern konnten rund 61 Prozent erfolgreich Quoten kaufen. Rund 99
Prozent der Gesamtanbieter (3.984) konnten erfolgreich Quoten verkaufen.
Die steigenden Milchquotenpreise führt der Deutsche Bauernverband
auf die hohe Verunsicherung der Milcherzeuger vor Abgabe der Anträge
zurück. Die ausgelöste Diskussion um einseitig nationale Änderungen der
Milchquotenregelung (Änderung der Saldierung, Quotenzuteilung) dürfte
zu den gestiegenen Quotenpreisen beigetragen haben. Dabei sind die
Richtungsentscheidungen zum Ausstieg aus der Milchquotenregelung schon
längst gefallen. Auch hat die nationale Politik erst nach Abgabefrist
der Börsenanträge zu einem klaren Kurs in der Milchpolitik gefunden.
Die enorm gestiegene Handelsmenge und der noch deutlichere Anstieg der
nachgefragten Quotenmenge zeigen, dass die deutschen Milcherzeuger
trotz der derzeitigen Marktkrise positiv in die Zukunft blicken. Jetzt
muss es darum gehen, die positive Marktentwicklung nachhaltig und
stabil zu gestalten. Die Politik ist gefordert, durch eindeutige und
verlässliche Entscheidungen die Wettbewerbsfähigkeit der
Milchproduktion in Deutschland weiter zu unterstützen.
Die detaillierten Daten aus der Milchquotenbörse finden Sie
hier.