Berlin (agrar-PR) -
Gleichzeitig Quotenpreise auf historisches Tief gefallen Der Preis für Milchquoten ist bei der 30. Milchbörse am 1. April 2010
auf ein historisches Tief gesunken. Der Deutsche Bauernverband (DBV)
ermittelte einen gewogenen Durchschnittspreis für Deutschland von 11
Cent je Kilogramm. Dieser stellt damit den niedrigsten Quotenpreis seit
Einführung der Börse im Jahr 2000 dar. Im Vergleich zum letzten
Handelstermin ist dieser um 7 Cent je Kilogramm zurückgegangen. Für den
Übertragungsbereich West wurde ein Handelspreis von 11 Cent pro
Kilogramm ermittelt. Im Vergleich zum Novembertermin sank dieser um 9
Cent je Kilogramm. Der Handelspreis für den Übertragungsbereich Ost lag
bei 7 Cent pro Kilogramm. Damit ist dieser gegenüber dem Novembertermin
um 4 Cent pro Kilogramm gefallen.
In Deutschland wurden insgesamt ca. 178 Millionen Kilogramm Milchquote
gehandelt. Das Gesamtangebot erreichte in Deutschland mit cirka 403
Millionen Kilogramm ein Rekordhoch. Hingegen wurden nur cirka 195
Millionen Kilogramm nachgefragt. Im Vergleich zu den Nachfragemengen der
letzten Jahre lag diese im unteren Drittel. Die Auswertung der
einzelnen Übertragungsstellen zeigte, dass insbesondere in
Sachsen-Anhalt das Angebot an Milchquoten 10 Mal so hoch war wie die
Nachfrage. Auch in Brandenburg, Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg
wurde mehr als vier Mal so viel angeboten als nachgefragt.
Die Auswertung der Milchquotenzu- und -abgänge der einzelnen
Übertragungsstellen des Übertragungsbereiches West zeigte eine deutliche
Quotenwanderung in Richtung Niedersachsen; aber auch
Nordrhein-Westfalen hat Quoten hinzugewonnen. Im Übertragungsbereich Ost
sind die Milchquoten nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen gewandert.
Die Anzahl der Nachfrager war mit 3.086 Nachfragern die zweitniedrigste
seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000. Davon waren 98 Prozent
erfolgreich. Auch die Anzahl der Anbieter ist mit 4.742 Anbietern auf
ein niedriges Niveau gesunken. Lediglich 56 Prozent der Anbieter konnten
erfolgreich ihre Milchquoten veräußern.
Der DBV sieht den Rückgang der Quotenpreise als deutliches Zeichen im
Hinblick auf das Ende der Milchquotenregelung am 31. März 2015. Aufgrund
des hohen Überangebots an nicht verkaufter Milchquote in Höhe von cirka
224 Millionen Kilogramm, ist auch im Hinblick auf den nächsten
Börsentermin mit einem Rückgang der Quotenpreise zur rechnen.