15.05.2009 | 00:00:00 | ID: 591 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Bauern demonstrieren gegen das moderne Raubrittertum

Nürnberg (agrar-PR) - 220 Schlepper legen zeitweise Nürnberger Innenstadt lahm
Mit einer Schlepperdemo in Nürnberg will der Bayerische Bauernverband heute deutlich machen, dass der momentane Preisverfall viele Landwirte an den Rand des Ruins treibt. Mehr als 220 Schlepper demonstrierten auf der Sternfahrt durch die Innenstadt und während der anschließenden Kundgebung vor dem Discounter in der Ostendstr. 144 gegen die sinkenden Lebensmittelpreise.


„Die permanente Preisdruckspirale der Discounter und der Ernährungsindustrie kommt dem modernen Raubrittertum gleich“, erklärt Jürgen Ströbel, Vize-Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, „Man raubt quasi den Bauern die mit harter Arbeit erzeugten Lebensmittel und verkauft sie zu billigsten Preisen!“ Diese Preisschlacht betrifft nicht nur Milchprodukte, sondern auch die Rinder-, Schweine- und Ackerbauern.

Die ruinöse Preissituation bedroht in Bayern etwa jeden siebten Arbeitsplatz in der Land- und Forstwirtschaft. Mit rund 600 000 Beschäftigten in den vor- und nachgelagerten Bereichen stellt die bayerischen Landwirtschaft das doppelte an Arbeitsplätzen wie die bayerische Auto- und Zulieferindustrie. „Ich bin maßlos enttäuscht darüber, dass die Bundesregierung anderen Branchen mit mehreren hundert Milliarden unter die Arme greift, aber keine wirksame Maßnahmen für die Bauern auf den Weg bringt“, sagt Ströbel.

Er fordert die Absenkung der Dieselbesteuerung auf europäisches Niveau und die dauerhafte Abschaffung der Ober – und Untergrenzen. „Für unsere Betriebe bedeutet diese hohe Besteuerung einen Kostennachteil von rund 19 Millionen Euro jährlich im Vergleich zu den französischen Kollegen“, rechnet Ströbel vor. Ferner müssten alle Betriebe schon im Juli einen Vorschuss von mindestens der Hälfte der europäischen Ausgleichszahlungen erhalten. „Das macht zwar bei weitem nicht die derzeitigen Erlöseinbußen wett, doch wäre es endlich mal ein mutmachendes Signal an die Betriebe in unserem Landkreis“, erläutert Ströbel. 
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