15.05.2015 | 11:30:00 | ID: 20334 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Binnenschifffahrt 2014: Güterumschlag 5 Prozent unter Vorjahr

Stuttgart (agrar-PR) - 32.000 Schifffe mit eigenem Antrieb in Baden‑Württemberg unterwegs - Hafen Mannheim mit höchstem Umschlag

Im Jahr 2014 wurden in baden-württembergischen Häfen sowie an Lösch- und Ladeplätzen insgesamt 31,6 Mill. Tonnen Güter im Binnenschiffsverkehr umgeschlagen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht dies einem Rückgang von 5,1 Prozent oder 1,7 Mill. Tonnen. Damit setzte sich die positive Entwicklung der vergangenen zwei Jahre nicht weiter fort. Bundesweit stiegen die Gütertransporte in der Binnenschifffahrt mit plus 0,7 Prozent leicht an. Zum Vergleich: Die Zahl der im Straßenverkehr beförderten Güter in Baden‑Württemberg ist etwa 15 mal so hoch wie in der Binnenschifffahrt. Sie betrug 2013 rund 440 Mill. Tonnen im Straßenverkehr und 30 Mill. Tonnen in der Binnenschifffahrt.

Die Betrachtung der Hauptverkehrsbeziehungen zeigte im Jahr 2014 für alle Transportrichtungen eine negative Entwicklung auf. Der Warenempfang aus dem Ausland – mit einem Volumen von 11,4 Mill. Tonnen die mengenmäßig bedeutendste Verkehrsrelation – sank um 7 Prozent. Der Versand in ausländische Häfen (6,6 Mill. Tonnen) sank um 4 Prozent, der Versand in deutsche Häfen (8,1 Mill. Tonnen) um knapp 5 Prozent. Allein der Empfang von Waren aus Deutschland bewegte sich mit 5,0 Mill. Tonnen annähernd auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt waren im Jahr 2014 fast 32 000 Schiffe mit eigenem Antrieb auf baden württembergischen Wasserstraßen unterwegs sowie knapp 2 700 Schiffe ohne eigenen Antrieb, die im Rahmen eines Schubverbandes Güter beförderten. Die Tragfähigkeit aller Schiffe belief sich dabei auf 79,3 Mill. Tonnen, wobei ein Anteil von knapp 30 Prozent unbeladen fuhr. Der Hauptanteil der Ein- und Ausladungen entfiel mit 53 Prozent auf Schiffe, die unter niederländischer Flagge fuhren, gefolgt von deutschen Schiffen mit einem Anteil von 38 Prozent.

Im Seehafenhinterlandverkehr hat die heimische Binnenschifffahrt rund 10,5 Mill. Tonnen umgeschlagen, das waren rund 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei wurden mit rund zwei Drittel deutlich mehr Güter aus Baden‑Württemberg in die Seehäfen versandt als empfangen. Die größte Bedeutung unter den Seehäfen haben Rotterdam (57 Prozent des Umschlags) und Antwerpen (26 Prozent). Am umschlagstärksten mit 8,8 Mill. Tonnen oder einem Anteil von 28 Prozent war die Güterabteilung »Erze, Steine und Erden« (+2 Prozent gegenüber 2013). Zweitstärkste Güterabteilung stellten mit einem Anteil von 17 Prozent die »Kokerei- und Mineralölerzeugnisse« dar, dicht gefolgt von »Kohle, rohes Erdöl und Erdgas« mit einem Anteil von 15 Prozent. Bei beiden verringerte sich die Transportmenge gegenüber dem Vorjahr deutlich (−8 und −16 Prozent). Den geringsten Umschlag verzeichnete die Abteilung »Textilien, Bekleidung, Leder- und Lederwaren« mit 11 Tausend Tonnen. Deutlich gesunken ist der Umschlag von Gefahrgütern (−9 Prozent auf 5,4 Mill. Tonnen). In Baden‑Württemberg haben diese Güter einen Anteil von 18 Prozent am gesamten Güterumschlag. Zum Vergleich: In Rheinland‑Pfalz und in Nordrhein‑Westfalen liegt dieser Anteil bei 32 bzw. 25 Prozent.

Die Umschlagbilanzen der baden württembergischen Häfen ergaben im vergangenen Jahr kein einheitliches Bild. So meldete der Hafen Karlsruhe ein Plus von 2 Prozent (auf 7 Mill. Tonnen), während der Hafen Mannheim einen Rückgang der Ladungen und Löschungen um 3,6 Prozent auf 8,5 Mill. Tonnen hinnehmen musste. Auch im Hafen Kehl verringerte sich die umgeschlagene Gütermenge (−12,1 Prozent). Ebenso unterschiedlich verlief die Entwicklung in den Neckarhäfen. Stuttgart steigerte seinen wasserseitigen Güterumschlag um 6,5 Prozent auf 1,2 Mill. Tonnen, in Heilbronn und Plochingen waren hingegen Einbußen von minus 23,8 bzw. minus 27,4 Prozent zu verzeichnen. (StaLa-BW)

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