Dänemark (agrar-PR) - Dänische Landwirte sind Innovationen gegenüber sehr aufgeschlossen.
Davon konnten sich die Mitglieder des Ausschusses Arbeitswirtschaft und
Prozesstechnik Anfang März bei ihrer Frühjahrstagung am Institute of
Agriculture and Ecology der Universität Kopenhagen in Taastrup
überzeugen. So halten, durch ein satellitengestütztes Lenksystem
(RTK-GPS) ermöglicht, einheitliche Arbeitsbreiten und permanente
Fahrgassen (Controlled Traffic Farming/CTF) bereits breiten Einzug in
die Praxis. CTF minimiert die Bodenverdichtung, steigert den Ertrag und
reduziert den Kraftstoffverbrauch um bis zu 35 Prozent. Ein vorzügliches
Beratungsangebot unterstützt die Landwirte bei Fragen des modernen
Technikeinsatzes. In der Landwirtschaftsberatung, Dänemarks größter
Unternehmensberatung, sind in einem zentralen Beratungszentrum und
weiteren 38 lokalen Zentren insgesamt 3.500 Mitarbeiter beschäftigt, wie
Hans Henrik Pedersen, Landwirtschaftsberater der AgroTech, erläuterte.
Interessante
Entwicklungen bei autonomen Maschinen
Über aktuelle
Forschungsarbeiten, insbesondere auf dem Gebiet autonomer Maschinen,
ließen sich die Ausschussmitglieder von Prof. Hans W. Griepentrog vom
Institute of Agriculture and Ecology informieren. Dazu gehört unter
anderem ein im Dreipunkt angebautes System zum automatischen Aushacken
von Unkraut zwischen Nutzpflanzen und der „KU-RoboTrac“, ein mit GPS und
Neigungssensor ausgerüsteter Kleintraktor, der mit verschiedenen
Anbaugeräten zum Säen oder zur Unkrautbekämpfung durch Hacken oder
Herbizide eingesetzt werden kann. Aktuell noch ungelöste Fragen zur
Sicherheit und Zuverlässigkeit autonomer Maschinen erlauben derzeit nur
einen Einsatz in öffentlich nicht zugänglichen Bereichen, wie zum
Beispiel auf abgezäunten Obstplantagen.
Arbeitszeit
für Managementaufgaben oft unterschätzt
Der
Arbeitszeitbedarf von Managementtätigkeiten wird in der Landwirtschaft
meist unterschätzt. Dr. Matthias Schick, Leiter der Arbeitsgruppe Bau,
Tier und Arbeit an der Agroscope ART (Schweiz) stellte hierzu Ergebnisse
aus einer aktuellen Promotion vor. So wurden am Beispiel der
Milchviehhaltung arbeitswirtschaftliche Kennzahlen erhoben und
festgestellt, dass zum Beispiel für das Management und für weitere
Sonderarbeiten 30 bis 40 Prozent der Arbeitszeit anfallen, und zwar mit
steigender Tendenz.
Große Beachtung fand im Kreise
der Ausschussmitglieder das Projekt „talkingfields“, das von Frau Dr.
Heike Bach, Geschäftsführerin der Vista GmbH, vorgestellt wurde. Hierbei
geht es um den betrieblichen Einsatz von Satellitendaten im
Pflanzenbau. Aus Satellitendaten lassen sich Ertragsprognosen ableiten,
sie ermöglichen eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Precision
Farming und liefern Informationen zur Bestandesführung, wie der
Pflanzendichte.