München (agrar-PR) - Die
Bauern leiden infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise unter einem
Preisverfall ihrer Produkte in einem historisch nie da gewesenen
Ausmaß. Das Gesicht der Krise sei zweifellos die Milch, aber auch bei
Getreide, Obst, Gemüse und Wein zeigten sich katastrophale
Preisrückgänge.
Die Bauern leiden infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise unter einem
Preisverfall ihrer Produkte in einem historisch nie da gewesenen
Ausmaß. Das Gesicht der Krise sei zweifellos die Milch, aber auch bei
Getreide, Obst, Gemüse und Wein zeigten sich katastrophale
Preisrückgänge. „Die extreme Krisensituation macht es zwingend
erforderlich, dass
hierfür auch frisches Geld in die Hand genommen wird“, erklärt
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner heute bei einer Pressekonferenz auf
dem Hof von Korbinian Bernlochner in Weßling, Landkreis Starnberg.
„Jetzt das Richtige zu tun, ist mein Appell an die 27 EU-Agrarminister
und an die Koalitionspartner der neuen Bundesregierung.“
Es
müsse jetzt darum gehen, die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten
wieder in Schwung zu bringen. Wenn die EU jetzt nicht auf den
Nachfragerückgang reagiere und angestammte Exportmärkte in Nahost,
Russland und Ostasien nicht verteidige, gehe das auf Kosten der
Milcherzeuger und vernichte Arbeitsplätze in der Land- und
Agrarwirtschaft. Doch auch der private Konsum ist trotz der historisch
günstigen Preise um sechs Prozent zurückgegangen. „Die Subventionierung
der Verbraucherpreise in Milliardenhöhe aus bäuerlichen
Betriebsvermögen muss gestoppt werden“, sagt Sonnleitner, „von den
jetzigen Erzeugerpreisen kann
keine Bauernfamilie nachhaltig leben, sondern das geht an die
Substanz.“ Die vom Bauernverband massiv kritisierte geplante
Quotenaufstockung müsse zudem ausgesetzt werden. Doch bislang
wurde nichts an Hilfe entschieden, sondern nur die Verantwortung von
Brüssel auf die Mitgliedstaaten und umgekehrt verschoben. „Der
Schlüssel zur Verbesserung der Situation der Bauern ist es, dass es für
europäische Agrarmärkte europäische Lösungen braucht“, erläutert Sonnleitner.
Doch
auch der Lebensmittelhandel müsse endlich seiner
gesamtgesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und von der Politik
in die Pflicht genommen werden. Raubtierkapitalismus sei beim Handel
mit Lebensmitteln völlig fehl am Platz. „Deshalb haben wir konkrete
Forderungen an die Politik in Berlin und Brüssel. Diese haben wir in
den vergangenen zwei Wochen intensiv an die Verhandlungsteilnehmer
herangetragen. Nun ist endlich Zeit, das Richtige zu tun!“ fordert
Sonnleitner.