15.07.2016 | 17:30:00 | ID: 22623 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Kommunale Anleger bevorzugen immer öfter klimaschonende Investments

Stuttgart (agrar-PR) -

China und Indien haben in den letzten Monaten immer wieder betont, "grüne Investments" spielen eine bedeutende Rolle, wenn man Treibhausgasemissionen verringern, Umweltschäden verhindern und den Klimawandel bekämpfen möchte. Auch die Australia and New Zealand Banking Group hat neue Richtlinien für Investments "grüner Projekte" geschaffen. Zudem wurde ein Finanzstabilitätsrat gegründet, der in weiterer Folge für die Überwachung des globalen Finanzsystems zuständig ist und Empfehlungen abgeben soll, wie man etwaige Gefahr für das internationale Finanzwesen verringern könnte. Für viele Anleger und Investoren stehen die Zeichen auf grüne Investments. Auch in Deutschland interessieren sich immer mehr Anleger für saubere Energie und grüne Investments. Auf der Seite der IG kann man sich bereits über mögliche Investitionen informieren.

Berlin will klimaneutral werden

Auch kommunale Anleger in Deutschland – zum Beispiel Berlin und Hamburg - setzen auf Klimaneutralität und versuchen fossile Energieträger in den Hintergrund zu drängen. Das politische Ziel der Bundeshauptstadt ist das Erreichen der Klimaneutralität. Ein bereits entwickeltes Konzept soll dafür sorgen, dass Berlin 2050 klimaneutral ist. Dabei versucht man die Treibhausgasemissionen auf ein Viertel des Ist-Standes zu reduzieren. Mit der deutschen Bundeshauptstadt ist eine weitere Metropole in den Ring gegen die Klimasünder gestiegen. Auch Stockholm, Seattle, Melbourne und Paris - allesamt möchten sich von den fossilen Energien verabschieden. "Berlin hat bereits einen eigenen Aktienindex aufgelegt, der von der Bundesbank verwaltet wird und auch in anderen Städten zur Verfügung steht. Das macht es vielen Kommunen leichter, ihre Anlagen umzustellen", so Melanie Mattauch, Kommunikationschefin von 350.org Europa, einer Fossil-Free-Bewegung.

Die USA als umwelttechnologischer Weltmarktführer?

Auch der Finanz- und Wirtschaftspolitik-Sprecher der Grünen Europaparlament-Fraktion hat sich zu Wort gemeldet. Sven Giegold betont, dass aber "Graswurzelbewegungen, welche Kommunen zu Reininvestitionen bringen, nicht ausreichend" seien. Man würde zwar das Gewissen beruhigen, aber die Einstellung, dass Geld am Ende die Arbeit des ökologischen Umbaus bringe, würde nicht genügen. Die "Divestment-Bewegung sei zwar erfolgreich", so Giegold, jedoch "müssen sich Konsumverhalten und Produktion ändern". Derzeit würden die USA den Deutschen den Rang der Weltmarktführer im Bereich Umwelttechnologie abringen; in den Vereinigten Staaten sind bereits strengere Anlageregeln gegeben, von denen auch die öffentlichen Fonds profitieren. Die kürzlich verabschiedete Richtlinie der EU, die das Thema betriebliche Altersversorge betrifft, sei zumindest ein erster Schritt, so der Grüne Abgeordnete. Dabei verlangt das Regelwerk, dass sich Anleger über Risiken in den Bereichen Ressourcennutzung, Klimawandel und Umwelt bewusst sein müssen, bevor sie Investitionen tätigen. Derzeit verwaltet der betriebliche Pensionsfonds rund 3500 Milliarden Euro an europäischem Vermögen.

Hamburg setzt auf grünen Strom

Ein Blick nach Hamburg: Der Hafen versorgt das Land mit zahlreichen Produkten; ob Kaffee, Getreide oder Früchte - hier wird alles auf das gesamte Bundesgebiet verteilt. Rohöl wird angeliefert, weiterverarbeitet und Maschinen wie Motoren laufen ohne Unterbrechung. Demnächst soll aber ein weiteres Produkt aus dem Hafen kommen, welches die Hamburger dringend benötigen: Strom. Hamburg Energie, der städtische Energieversorger, hat bereits 33 Millionen Euro an unterschiedlichen Standorten investiert, um am Hafen Windräder zu installieren. Dabei sollen sechs Anlagen, die eine jeweilige Leistung von 3 Megawatt haben, aufgestellt werden. Mit diesem Projekt können etwa 22.000 Haushalte in der Stadt mit grünem Strom versorgt werden. Die ersten drei Windräder sind bereits genehmigt; im Frühjahr 2017 sollen sie dann ihren Betrieb aufnehmen und die Hamburger mit Strom versorgen. Die anderen drei Windräder sind noch in der sogenannten Genehmigungsphase. Es sind nicht nur Anleger, die in eine grüne Zukunft investieren, sondern auch regionale Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben.

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