29.12.2010 | 23:00:00 | ID: 7527 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Mit dem Häuschen ins Dorf statt an den Ortsrand

Hannover (agrar-PR) - Mehr als 100 niedersächsischen Höfen mit einer Flächenausstattung von durchschnittlich 55 ha wird Jahr für Jahr die Basis des Wirtschaftens entzogen, und zwar die landwirtschaftliche Nutzfläche.
6.000 ha Flächenverluste hatte das Land nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes im Jahr 2009 zu verkraften. Nach wie vor nahezu ungebremst ist der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen in Höhe von zehn ha am Tag. Er summiert sich damit übers Jahr auf 3.650 ha und macht mehr als 60 Höfen das wichtigste Produktionsmittel streitig, den Boden. Hinzu kommen aus landwirtschaftlicher Sicht weitere Flächenverluste in Form von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder Kompensationsflächen für den Naturschutz. In der Summe ergaben sich damit 2009 insgesamt mehr als 6.000 ha. Das Landvolk Niedersachsen setzt sich seit Jahren für einen sparsameren Umgang mit der wichtigen Ressource Boden ein.

Erste Erfolge zeichnen sich nach mehr als vierjähriger Diskussionsphase jetzt ab. Das Umdenken beginnt dabei offenbar von unten, denn Kommunalpolitiker erkennen mittlerweile, dass die Neubaugebiete an Ortsrandlage nicht mehr zukunftsträchtig sein können. So prognostizieren Wissenschaftler mit Blick auf den demografischen Wandel einen verstärkten Leerstand in den alten gewachsenen Ortskernen, nicht nur Regionen wie Südniedersachsen oder der Nordwesten des Landes, weitab der Ballungszentren sind von dieser Entwicklung besonders betroffen. Die Politik könnte steuernd eingreifen und beispielsweise Zuschüsse zu Abbruch- und Umsiedlungskosten für leer stehende Immobilien in den Ortskernen anbieten. Absätze dazu diskutierte jetzt ein Expertenforum in Hannover unter dem Thema „Zukunft Fläche“. Als positives Beispiel wurde hier die Samtgemeinde Barnstorf im Landkreis Diepholz genannt, wo auf Betreiben der Bevölkerung ein leer stehendes Kasernengebäude umgewidmet wurde. Die Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Baugebiete würde sich nach Angaben des Landvolkes für die Landwirte gleich doppelt positiv auswirken: Ihnen geht weniger Fläche für das Baugebiet verloren, und es fallen keine zusätzlichen Kompensationsflächen an! (LPD)
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