09.02.2011 | 21:10:00 | ID: 8122 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Moderater Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen

Bonn (agrar-PR) - Das Statistische Bundesamt hat die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2010 veröffent­licht.
Danach gab es 2010 noch rund 300.700 Betriebe in Deutschland. Gegenüber 2007, dem Zeitpunkt der letzten Agrarstrukturerhebung, bedeutet das einen Rückgang um 7 %.

Wie der Rheinische Landwirtschaft-Verband (RLV) mitteilt, hätten die Statistiker für Nord­rhein-Westfalen einen moderateren Rückgang der Betriebe um 6 % oder 2.200 Höfe auf 36.300 Betriebe für die vergangenen drei Jahre errechnet. Der RLV macht aber darauf aufmerksam, dass eine methodische Änderung bei der Erhebung 2010 nur noch eine begrenzte Vergleichbarkeit mit früheren Agrarstrukturerhebungen zulasse. Kleinstbetriebe unter 5 ha ohne nennenswerte Viehhaltung oder ohne Sonderkulturen seien nicht mehr befragt worden, so dass sich die ursprüngliche Zahl von 47 511 Betrieben auf 38.500 im Jahr 2007 reduziert habe.

Wie der RLV hervorhebt, seien auf den nordrhein-westfälischen Höfen immerhin noch 151.000 Menschen beschäftigt. Weitere rund 300.000 Erwerbstätige würden darüber hinaus in vor- und nachgelagerten Bereichen arbeiten. Die landwirtschaftliche Nutzfläche sei nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW nur geringfügig um 1 % auf 1 484,2 Mio. ha gesunken, betont RLV. Betrachte man die Verteilung der Betriebe und die von ihnen bewirtschaftete Fläche nach Größenklassen, zeige sich folgendes Bild (s. Tabelle):

Rund 40 % aller Betriebe bewirtschaften im Schnitt weniger als 20 ha, ihr Flächenanteil liegt bei rund einem Fünftel. In dieser Gruppe sind rund 2.700 Betriebe unter 5 ha LF, in der Re­gel sind es Gartenbau- beziehungsweise Sonderkulturbetriebe. Die Gruppe 5 bis 20 ha dürfte in der Regel die Mehrzahl der Nebenerwerbsbetriebe bilden. Gut ein Drittel aller Betriebe mit ebenfalls nur einem Fünftel der Fläche fällt in die Größen­klasse 20 bis 50 ha LF. Sie sind im Schnitt 34 ha groß. Die restlichen 30 % aller Betriebe ver­fügen über 50 ha und mehr, sie bewirtschaften rund 65 % der nordrhein-westfälischen Land­wirtschaftsfläche.

Nur knapp 8 % aller Betriebe überschreiten die 100-ha-Grenze, dar­unter – erstmals in der Statistik ausgewiesen – befinden sich 400 Betriebe, die bei durch­schnittlich 282 ha durchaus mit den größeren Betrieben in den neuen Bundesländern vergleichbar sind. Während die durchschnittliche Betriebsgröße bundesweit bei 56 ha liegt, beträgt sie in NRW nur knapp 41 ha und liegt damit weiterhin klar hinter Schleswig-Holstein mit 71 ha und Nie­dersachsen mit 61 ha. (rlv)

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