Hannover (agrar-PR) -
Milch und Milchprodukte werden weltweit stärker nachgefragt. Rund um
den Globus wurde die Milcherzeugung 2010 nach Mitteilung des
Landvolk-Pressedienstes ausgeweitet. Er verweist auf Schätzungen der Ernährungs-
und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO ), wonach die
Rohmilcherzeugung auf 710,7 Mio. t steigen könnte. Im vergangenen Jahr wurden
weltweit 698,8 Mio. t Rohmilch erzeugt, ein Jahr davor waren es 694,2 Mio. t
gewesen. Zusätzlich hat sich neben der höheren Erzeugung auch der
internationale Handel mit Milch und Milchprodukten deutlich belebt. In
Milchäquivalent umgerechnet steigt er im laufenden Jahr gegenüber 2009
voraussichtlich um 5,7 Prozent auf 46 Mio. t, darin eingerechnet sind bereits
größere Mengen Magermilchpulver aus den Interventionslagern der EU.
Die größte Bedeutung im EU-Export hat allerdings der Käse, er spielt auch für
Niedersachsens Milchwirtschaft eine zunehmend wichtigere Rolle. Zielländer sind
hier hauptsächlich Russland, Japan, Südkorea und auch Mexiko. Mit 660.000 t
dürfte die EU ihre Käseexporte 2010 um voraussichtlich gut 14 Prozent gegenüber
dem Vorjahr erhöhen. Butter wird ebenfalls in Südostasien, aber auch dem
mittleren Osten rege nachgefragt, als Hauptanbieter gilt hier ebenso wie
bei Magermilchpulver Neuseeland. Die Butterexporte der EU dürften sich
2010 auf 160 Mio. t belaufen, bei Magermilchpulver werden 360 Mio. t und bei
Vollmilchpulver 420 Mio. t prognostiziert. In den EU-Daten sind die innergemeinschaftlichen
Handelsströme nicht erfasst.
Der Verbrauch an Milch und Milchprodukten weist weltweit ebenfalls Steigerungsraten
auf. In den Industriestaaten wurde die nach dem Haussejahr 2008 zu beobachtende
Delle wieder ausgemerzt, der Pro-Kopf-Verbrauch wird sich 2010 voraussichtlich
auf 244,3 kg erholen, 2009 lag er bei 243,8 kg, ein Jahr zuvor noch bei
246,3 kg je Kopf und Jahr. Deutlich weniger Milch und Milchprodukte verzehren
bislang die Menschen in Entwicklungsländern, allerdings sind die Steigerungsraten
höher. Je Kopf und Jahr dürfte der Verzehr von Milch und Milchprodukten von 66
kg in 2008 über 66,4 in 2009 auf 67,5 in 2010 ansteigen. In den
Entwicklungsländern steigt nach Beobachtung der FAO die Milcherzeugung mit
voraussichtlich 2,4 Prozent noch deutlich stärker als in den Industriestaaten,
wo die Zuwachsrate auf ein Prozent geschätzt wird. (LPD)