Düsseldorf (agrar-PR) -
Der Anteil der Landwirtschaft an den Verbraucherausgaben für Lebensmittel ist in den vergangenen Jahrzehnten immer geringer geworden. Viele Landwirte klagen über die schwache Marktstellung der Erzeuger gegenüber Verarbeitung und Handel. Der Frage „Mehr Wertschöpfung für die Landwirtschaft – Welche Wege führen zum Ziel?“ widmete sich deshalb eine Tagung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Kempen.
Abteilungsleiter Dr. Ludger Wilstacke betonte die Bedeutung des Themas für die Landesregierung: „Die Landwirte müssen mit ihrer Arbeit, mit ihren Produkten genügend Geld zum Leben verdienen. Es muss heute und in Zukunft möglich sein, mit einem Betrieb mittlerer Größe den Lebensunterhalt für eine Familie zu verdienen und den Betrieb weiterzuentwickeln. Das lässt sich aber nur erreichen, wenn die Landwirte für ihre Produkte auch angemessene Preise erzielen.“
Bei der Tagung stellten Referenten aus der Landwirtschaft sowie privatem und genossenschaftlichem Handel ihre Ansätze vor. Anschließend wurde die Thematik durch Experten des Bundeslandwirtschaftsministeriums, des Bundeskartellamts, der Fachhochschule Südwestfalen und des Clusters Ernährung.NRW vertieft.
Die Referentinnen und Referenten betonten, dass ein konstruktives Verhältnis zwischen den Akteuren in der Wertschöpfungskette und eine klare Orientierung an den Verbraucherinnen und Verbrauchern wichtig sind für eine erfolgreiche Vermarktung. Erst durch das Zusammenwirken im Sinne einer Systempartnerschaft werde es möglich, die Wünsche und Erwartungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen und auf Marktsignale schnell zu reagieren. Letztlich entscheidet die Zahlungsbereitschaft der Kunden über die für jeden Akteur erzielbare Wertschöpfung. Einig waren sich die Referentinnen und Referenten, dass die Steigerung der Wertschöpfung in der Landwirtschaft in erster Linie eine Aufgabe der Marktpartner ist und die Politik hier lediglich unterstützend wirken kann. (mkulnv)