27.05.2011 | 15:32:00 | ID: 9609 | Ressort: Landwirtschaft | Bio

Aktuelle Forschungsergebnisse zur ökologischen Sauenhaltung vorgestellt

Grub (agrar-PR) - Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) widmete sich am Mittwoch in Grub mit einer Fachtagung den aktuellen Herausforderungen der Sauenhaltung und Ferkelaufzucht im Ökologischen Landbau.
LfL-Präsident Jakob Opperer konnte rund 90 Teilnehmer begrüßen, darunter viele Schweinehalter und Berater, aber auch Vertreter der Baubranche und des Handels. Während in Nord- und Ostdeutschland seit einigen Jahren auch im Ökolandbau große Bestände mit 100 Zuchtsauen und mehr aufgebaut werden, halten in Bayern zwei Drittel der Öko-Betriebe weniger als zehn Sauen. Es gibt hier bisher nur wenige Sauenhalter im Vollerwerb. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Schweinefleisch aus ökologischer Tierhaltung seit Jahren an. Vor diesem Hintergrund sehen die LfL und die Ökolandbau-Fachberatung Handlungsbedarf, die ökologischen Schweinehalter mit Maßnahmen und modellhaften Lösungen zu unterstützen.

Insgesamt fünf Arbeitsgruppen der LfL stellten ihre Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojektes zur Öko-Sauenhaltung vor. Es wurde vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Kooperationspartner waren die Ökoerzeugerringe unter Leitung der Naturland-Fachberatung und elf Praxisbetriebe. Im Projekt wurde die Wettbewerbsfähigkeit dieser sehr artgerechten Form der Tierhaltung anhand von Praxisbetrieben eingehend analysiert und Vorschläge zur Optimierung ausgearbeitet.

Die Referenten der LfL konnten eine Reihe von Maßnahmen aufzeigen, wie die Wirtschaftlichkeit der Öko-Sauenhaltung erhöht werden kann. Projektkoordinatorin Dr. Christina Jais und Miriam Abriel zeigten im Teilprojekt Haltung unter anderem, wie in Ställen mit Auslauf die Wärmehaltung im Ferkelnest mit einfachen Maßnahmen verbessert werden kann.

Johannes Uhl und Josef Weiß untersuchten die ökonomischen Aspekte und stellten anzustrebende Zielgrößen vor. So macht das bessere Drittel der Betriebe deutlich, dass bei 40 Tagen Säugezeit 20 und mehr verkaufte Ferkel pro Sau und Jahr möglich sind.

Rationalisierungspotentiale in der Arbeitswirtschaft zeigten Stefanie Beyer und Dr. Bernhard Haidn auf. Sie nannten Beispiele, wie das für den Ökolandbau typische Einstreuen zeitsparender gestaltet werden kann. Einen tiergerechten Modellstall mit optimierten Räumen und Funktionen stellten Frank Schneider und Jochen Simon vor. In seinem abschließenden Statement fasste der Moderator, Öko-Berater Jürgen Herrle, den erreichten Forschungsstand zusammen und wies auf die noch offenen Fragen hin. (LfL)
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