Weßling, Lkr. Starnberg (agrar-PR) - Einen langfristig
anhaltenden Bio-Boom im Freistaat erwarten Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner und Umweltminister Dr. Markus Söder. Bei der Zahl der
Biobetriebe und der ökologisch bewirtschafteten Fläche seien dauerhaft
Zuwachsraten von jährlich bis zu zehn Prozent durchaus realistisch,
sagten die Minister beim Besuch eines Ökobetriebs in Weßling im
Landkreis Starnberg. Damit könne die hohe Nachfrage nach Bioprodukten
zunehmend aus bayerischer Produktion gedeckt werden. „Immer mehr
Menschen schätzen die Vorteile hochwertiger regionaler Produkte mit
nachvollziehbarer Herkunft“, sagte Brunner. Der ökologische Landbau
werde diesen Wünschen gerecht und biete vielen Landwirten die Chance,
die Wertschöpfung für ihre Produkte zu verbessern. Söder: "Den Menschen
in Bayern sind Natur und Umwelt wichtig. Sie wollen, dass sich ihr Land
zum Bioland weiterentwickelt. Wir wollen das Lebensland Bayern zum
Feinkostladen Deutschlands machen." Ökolandbau verzichte zudem auf
Gentechnik. "Durch die jüngsten Entscheidungen in Brüssel sind wir dem
Ziel eines gentechnikanbaufreien Bayern ein großes Stück näher
gekommen", so Söder. Wenn die Regionen Selbstbestimmungsrecht über den
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erhalten, können zum Beispiel
größere Abstände zum Schutz der biologischen Landwirtschaft festgelegt
werden.
Der Landwirtschaftsminister führt den Trend zum Ökolandbau auch auf
die seit drei Jahren verbesserte staatliche Förderung zurück: „Die
Zahlen belegen, dass wir die richtigen Rahmenbedingungen für den
Ökolandbau gesetzt haben.“ So erhalten umstellungswillige Landwirte in
der schwierigen zweijährigen Übergangsphase 300 Euro Ökoprämie pro
Hektar und Jahr. Danach bekommen sie jährlich 210 Euro pro Hektar.
Ökobetriebe mit Milchviehhaltung profitieren zudem von der Weideprämie
und der ökologische Ackerbau von den umfänglichen
Kombinationsmöglichkeiten im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm.
Nach
Angaben Brunners ist die Zahl der Ökobetriebe im Freistaat in den
rückliegenden zwei Jahren um insgesamt 17 Prozent auf 6 250 gewachsen.
Damit werden jetzt landesweit über 190 000 Hektar nach ökologischen
Vorgaben bewirtschaftet. Bayern nimmt damit bundesweit die
Spitzenstellung ein. Schon jetzt produzieren fast 30 Prozent aller
deutschen Biobetriebe in Bayern, mehr als die Hälfte der in Deutschland
erzeugten Ökomilch kommt aus dem Freistaat. Dieser Entwicklung folgend
haben sich auch viele Be- und Verarbeitungsbetriebe von
Ökolebensmitteln in Bayern angesiedelt: Mittlerweile sind es über 2 530
Unternehmen.