Güstrow (agrar-PR) -
Vor über 100 Fachleuten unterstrich Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute auf der Bio-Fachtagung in Güstrow das Ziel der Landesregierung, bis zum Jahr 2013 zehn Prozent der Landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch zu bewirtschaften. Dieses Ziel sei zwar anspruchsvoll aber durchaus realistisch. Dafür spräche einmal die sich stetig entwickelnde Nachfrage nach Bio-Produkten und zum anderen das bereits hohe Niveau des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Nachfrage nach Bioprodukten wuchs in 2010 weiter an. Aktuelle Erhebungen belegen, dass der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in 2010 um ca. 2 % auf 5,9 Mrd. € gestiegen ist. Auch die Anzahl der Bio-Betriebe und der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche nahmen im Jahr 2010 weiter zu. Nach aktuellen Schätzungen stieg die ökologisch bewirtschaftete Fläche um rund 54.000 ha auf über eine Million ha, was einem Zuwachs von 5,7 % gegenüber 2009 entspricht. Trotz der stetigen Zuwächse im Öko-Landbau bleiben die in Deutschland erzeugten Mengen jedoch nachwievor weit hinter der Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten zurück, so dass der Anteil an Importwaren steigt.
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Bundesland, in dem sich der ökologische Landbau sukzessive zu einer festen Größe entwickelt hat. Mehr als ca. 122.000 ha werden mittlerweile gemäß den Richtlinien für den biologischen Anbau von rund 781 landwirtschaftlichen Unternehmen bewirtschaftet. Damit werden etwa 9,0 % der Anbaufläche ökologisch bewirtschaftet. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert bei 5,6 % "Der biologische Landbau hat sich zu einem Aushängeschild für unser Land entwickelt. In wichtigen Bereichen, wie der Erzeugung von Bio-Eiern, Rind- und Schweinefleisch besitzen Produkte aus MV einen hohen Stellenwert. Und ich sehe hier durchaus weiteres Potenzial, nicht nur was den Flächenzuwachs anbelangt, sondern auch in Bezug auf die weitere Veredlung und den Einsatz ökologischer Produkte in der Gastronomie", so Backhaus.
Die Landesregierung setzt auf stabile Rahmenbedingungen für den Ökologischen Landbau und hat diese in der aktuellen Förderperiode weiter verbessert. So stellt das Landwirtschaftsministerium unter anderem in der Förderperiode 2007-2013 allein für die ökologische Bewirtschaftung von Landwirtschaftsflächen ca. 115 Mio. € (46 Mio. € mehr als in vergangenen Förderperiode) zur Verfügung. Wesentlich ist auch, dass diese Förderung mit anderen Agrarumweltprogrammen kombiniert werden kann, so z.B. mit der Förderung von umwelt- und tierartgerechten Haltungsverfahren (UTHV) oder von erosionsmindernden Maßnahmen. Auch die Rahmenbedingungen für Investitionen in die ökologische Tierhaltung, sowie die Direktvermarktung z.B. über Hofläden bieten den Landwirtschaftsbetriebe gute Bedingungen. Des Weiteren wird auch über die Förderung der Marktstrukturverbesserung die heimische Landwirtschaft unterstützt. Beispiel: Neubau eines Bio-Mischfutterwerkes in Basepohl und einer Bio-Molkerei in Dechow.
Der Minister lobte in seiner Rede auch die Initiative "ländlichfein" - eine Vernetzung von Gastronomen, landwirtschaftlichen Produzenten, Lebensmittelhandwerkern, Köchen und Dienstleistern, die sich dem regionalen Genuss verschrieben haben. Diese Initiative sei ein wichtiger Impulsgeber, um die für das Land MV so notwendige Wertschöpfung aktiv zu befördern.
Der Verein hat ein Gütesiegel entwickelt, das das an Gastronomen wie Produzenten vergeben wird. Die Gastronomen, die das Zeichen tragen, bieten Speisen und Gerichte aus hochwertigen regionalen Bio-Produkten bzw. Produkten aus nachhaltigem Fischfang oder Wild an.
"Eine solche direkte Verbindung zwischen Landwirtschaft, Forst, Fischerei und Gastronomie begrüße ich ausdrücklich", so Minister Backhaus. (PD)
