01.10.2009 | 00:00:00 | ID: 2847 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Kleiner Wurm mit großer Wirkung: Neuartiger Schädling im Kiefernwald

Eberswalde (agrar-PR) - Ein winziger, aber gefährlicher Fadenwurm (Nematode) fordert auch dieses Jahr von Brandenburgs Förstern erhöhte Aufmerksamkeit. Kiefern mit auffälligen Schadsymptomen wie schnellem Absterben, massiven Nadelverbräunungen, welken Stellen oder intensivem Harzfluss müssen sofort gefällt werden, um Holzproben für Laboruntersuchungen zu gewinnen.

Noch kommt der gefährliche, nur 1 Millimeter lange Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus) nicht in Brandenburg vor, doch Fostfachleute glauben sicher, dass er kommt: Das trockene und warme märkische Klima und die vielen Kiefernwälder bieten nicht nur beste Bedingungen vorfinden, erklärt das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Der ursprünglich in Nordamerika beheimatete Fadenwurm wurde bereits vor 100 Jahren nach Asien und vor einigen Jahren nach Europa eingeschleppt. Er hat sich inzwischen in einem Befallsgebiet in Portugal südöstlich von Lissabon etabliert.

Der Gefährliche Kiefernholznematode gilt in der EU als Quarantäneschädling. EU-Richtlinien zur Überwachung und Eindämmung sollen die Gefahr der Einschleppung und Verbreitung minimieren. So wird Verpackungsholz aus Befallsländern bei Einfuhr in die EU untersucht. Dabei wurden schon in vielen Holzsendungen Kiefernholznematoden sowie Larven und Bohrgänge von Bockkäfern gefunden. Zum Nachweis des Schädlings sind in jedem Fall Laboruntersuchungen durch Spezialisten des Pflanzenschutzdienstes notwendig.

Verdachtsgebiete eingrenzen

Die Forstleute richten ihr Augenmerk bei der Überwachung auf absterbende Kiefern in der Nähe von Holzumschlagplätzen, Palettenlagern und Sägewerken sowie auf Kiefern von Waldbrand- oder Sturmschadensflächen, in denen sich Bockkäfer vermehrt haben sowie Kiefern, die aus ungeklärter Ursache innerhalb kurzer Zeit absterben.

Auch Waldbesitzer, die diese Schadsymptome an Kiefern feststellen, sollten zur Abklärung der Ursache den Pflanzenschutzdienst oder die Landesforstverwaltung informieren.

Der nur 1 mm lange Gefährliche Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus) lebt im Holz von Nadelbäumen, stört dort die Wasserversorgung und kann so unter ungünstigen Bedingungen innerhalb weniger Wochen zum Absterben des befallenen Baumes führen. Besonders empfindlich sind Kiefernarten wie auch die in Brandenburg vorherrschende Gemeine Kiefer, Pinus sylvestris. Die riesigen Kiefernflächen bieten ein großes Angebot an möglichen Wirtsbäumen. Um von Baum zu Baum zu gelangen, ist der Fadenwurm auf einen Transporteur angewiesen, beispielsweise der Bäckerbock, der in Brandenburg allgemein verbreitet ist.
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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