22.04.2014 | 16:10:00 | ID: 17582 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Umweltministerin Priska Hinz: „Startschuss für FSC im Hessischen Staatswald“

Wiesbaden (agrar-PR) - Umweltministerin Hinz startet Zertifizierungsprozess in neun Forstämtern

Der Hessische Staatswald soll schrittweise nach den Kriterien des FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert werden. „Der hohe Standard der Bewirtschaftung des Staatswaldes in Hessen soll mit der FSC-Zertifizierung einen sichtbaren Ausdruck durch ein weltweit anerkanntes Gütesiegel erfahren“, so Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

 

Der Hessische Staatswald umfasst 343.000 Hektar, das entspricht etwa 16 Prozent der gesamten Landesfläche. Insgesamt umfasst die Waldfläche in Hessen gut 895.000 Hektar, das sind etwa 42 Prozent der Landesfläche. Die hessischen Bürgerinnen und Bürger haben eine besonders emotionale Beziehung zu ihrem Wald. Er dient dem Gemeinwohl in vielfältiger Weise als Schutz- und Erholungswald und ist damit ein hohes Gut, allerdings ist er auch ein Nutzwald, der wirtschaftlich eine bedeutende Rolle spielt. Diese unterschiedlichen Anforderungen sollen gleichermaßen bedient werden. Darüber hinaus ist der Wald ein Garant für Arbeitsplätze im ländlichen Raum. „Mit einer Zertifizierung nach FSC soll den Bürgerinnen und Bürgern sowohl die nachhaltige Bewirtschaftung als auch die Rolle des Waldes für den Naturschutz und die Biodiversität noch besser dargestellt werden“, so Ministerin Hinz.

 

Der Zertifizierungsprozess beginnt in 9 von 41 Forstämtern. Dies sind die Forstämter

Burgwald, Hanau-Wolfgang, Herborn, Langen, Nidda, Schlüchtern, Weilburg, Weilmünster und Wettenberg mit einer Fläche von ca. 55.000 Hektar Staatswald. Nach der erfolgreichen Zertifizierung wird sich die FSC-Fläche im hessischen Staatswald mehr als verdreifachen.

 

„Für die Erteilung des Zertifikats wird der Landesbetrieb Hessen-Forst jetzt einen unabhängigen Zertifizierer beauftragen, um die Arbeitsweisen und Ziele in den neun Forstämtern zu überprüfen“, betonte Ministerin Hinz. Erst wenn die geforderten Kriterien erfüllt werden, kann das Zertifikat erteilt werden, und die Forstämter können das Holz mit dem FSC-Siegel verkaufen. „Es ist unser Ziel, diesen Prozess bis zum Beginn des Jahres 2015 abzuschließen“.

 

Durch die FSC-Standards soll der Hessische Staatswald künftig ökologischer, stabiler und risikoärmer gemacht werden. So ist zum Beispiel der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln untersagt. Außerdem muss ein Anteil von 5 Prozent der zertifizierten Fläche permanent aus der Bewirtschaftung genommen werden. Bei der Wahl der Baumarten richtet sich FSC nach der natürlich vorkommenden Waldgesellschaft. In Hessen ist diese sehr stark von der Buche geprägt. Nadelhölzer wie die Fichte  oder die Douglasie hingegen werden manchenorts verringert werden. „Die Einhaltung der FSC-Standards kann auch zu Veränderungen der Ziele des Landes Hessen für den Staatswald führen“, verdeutlichte Priska Hinz. Allerdings sind mit dem Erhalt des FSC-Siegels auch Chancen für den Verkauf hessischen Holzes verbunden. Denn die Nachfrage am Markt nach FSC-zertifiziertem Holz wächst. „Mit der richtigen Vermarktungsstrategie können diese Märkte erschlossen werden“, teilte Ministerin Hinz mit.

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