20.06.2011 | 10:30:00 | ID: 9868 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Wälder bedecken rund 40% der Landfläche der EU27

Brüssel (agrar-PR) - Die Hälfte der erneuerbaren Energie in der EU27 stammt aus Holz.
Im Jahr 2010 bedeckten Wälder und sonstiger Baumbestand 178 Millionen Hektar in der EU27 bzw. rund 40 % der Landfläche. Auf die EU27 entfielen rund 4 % der weltweiten Waldfläche. In der EU27 standen im Jahr 2010 drei Viertel der Waldfläche als Wirtschaftswald für die Holzversorgung zur Verfügung.

Der Umfang des Holzzuwachses im Wirtschaftswald überstieg den Umfang des Holzeinschlags im Jahr 2010 um mehr als ein Drittel. Im Jahr 2009 hatten erneuerbare Energiequellen einen Anteil von 9 % am Bruttoinlandsenergieverbrauch in der EU27. Holz und Holzabfälle waren die Hauptquelle für erneuerbare Energie: Nahezu die Hälfte des Verbrauchs an erneuerbarer Energie in der EU27 stammte aus Holz und Holzabfällen.

Diese Informationen stammen aus der Veröffentlichung Forestry in the EU and the world, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, anlässlich des Internationalen Jahres der Wälder 2011 veröffentlicht wird. Das Internationale Jahr der Wälder soll die Öffentlichkeit für die erheblichen ökologischen und wirtschaftlichen Beiträge der Wälder zur Lebensqualität unseres Planeten sensibilisieren. Es soll Probleme, die die Wälder weltweit betreffen, hervorheben und aufzeigen, was unternommen wird um Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.


Höchster Anteil an bewaldeter Landfläche in Finnland, Schweden und Slowenien

In sechs Mitgliedstaaten war im Jahr 2010 mehr als die Hälfte der Landfläche mit Wäldern und sonstigem Baumbestand bedeckt: Finnland (77 %), Schweden (76 %), Slowenien (63 %), Lettland (56 %), Spanien (55 %) und Estland (54 %). Die niedrigsten Anteile verzeichneten Malta (weniger als 0,5 %), die Niederlande (11 %), Irland und das Vereinigte Königreich (je 12 %) sowie Dänemark (14 %). Der für die Holzversorgung nutzbare Anteil an Wirtschaftswäldern im Jahr 2010 war in den Mitgliedstaaten unterschiedlich und variierte von 11 % in Zypern über 50 % in Portugal bis 98 % in Dänemark und Luxemburg.


Wirtschaftswälder werden in den Mitgliedstaaten nachhaltig bewirtschaftet

Der Holzbestand in Wirtschaftwäldern vermittelt einen Eindruck über die verfügbaren Holzvorräte. Im Jahr 2010 belief sich der gesamte Holzbestand in der EU27 auf 21.750 Mio. m3. Deutschland (3.466 Mio. m3) hatte den größten Holzbestand, gefolgt von Schweden (2.651 Mio. m3) und Frankreich (2.453 Mio. m3). Der Umfang des Zuwachses verglichen mit dem Holzeinschlag ist ein Indikator für die nachhaltige Nutzung von Wäldern und Holz. In der EU27 im Jahr 2010 betrug der Zuwachs im Wirtschaftswald 770 Mio. m3, während der Holzeinschlag 480 Mio. m3 betrug. Dies bedeutet, der Zuwachs überstieg den Holzeinschlag um mehr als ein Drittel. In allen Mitgliedstaaten war der Holzeinschlag im Jahr 2010 geringer als der Zuwachs, außer in den Niederlanden, wo beide Mengen gleich waren.


Anteil von Holz & Holzabfällen am Verbrauch erneuerbarer Energie reicht von 16 % in Zypern bis 97 % in Estland

In der Mehrzahl der Mitgliedstaaten waren Holz und Holzabfälle die Hauptquelle erneuerbarer Energie. Im Jahr 2009 hatten Holz und Holzabfälle einen Anteil von mehr als drei Viertel am Bruttoinlandsenergieverbrauch aus erneuerbaren Quellen in Estland (97 %), Litauen (87 %), Polen (83 %), Finnland (82 %), Lettland (80 %) und Ungarn (78 %). Die niedrigsten Anteile im Jahr 2009 verzeichneten Zypern (16 %), Italien (23 %), das Vereinigte Königreich (27 %) und Luxemburg (28 %).


Holzbasiertes Verarbeitendes Gewerbe am bedeutendsten in Lettland, Estland und Finnland

Das holzbasierte Verarbeitende Gewerbe in der EU27 hatte im Jahr 2008 einen Anteil von nahezu 7 % an der gesamten Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes: die Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus erzeugte davon 2,4 %, die Herstellung von Druckerzeugnissen 2,3 % und die Herstellung von Holzwaren 2,1 %. Der Anteil der Bruttowertschöpfung des holzbasierten Verarbeitenden Gewerbes am gesamten Verarbeitenden Gewerbe reichte von 2,4% in Irland und 4,4 % in Ungarn bis 14,6 % in Finnland, 16,5 % in Estland und 21,5 % in Lettland.

Im Jahr 2008 erzielten die drei baltischen Mitgliedstaaten Lettland (16,1 %), Estland (11,5 %) und Litauen (7,4 %) bei der Herstellung von Holzwaren die höchsten Anteile der Bruttowertschöpfung am gesamten Verarbeitenden Gewerbe. Finnland (8,9 %) und Schweden (6,9 %) wiesen die größten Anteile der Bruttowertschöpfung bei der Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus auf und Zypern (4,3 %) und das Vereinigte Königreich (4,0 %) bei der Herstellung von Druckerzeugnissen. (eurostat)
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