Hannover (agrar-PR) -
Einst galt der Wald als „Sparbuch“ des Bauern, niedrige Holzpreise brachten ihm dann über einen langen Zeitraum den Ruf als „Klotz am Bein“ ein, mittlerweile krönt die Waldarbeit nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes.
mit guten Erlösen wieder die jahrelange Arbeit im Wald. Die durch
die Wirtschaftskrise verursachten Absatzdellen sind offensichtlich weitgehend
ausgemerzt, die steigende Nachfrage nach Holz hat die Preise aus Erzeugersicht
deutlich belebt. Die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
geht von einem höheren Niveau über einen längeren Zeitraum aus, so dass sich
die gute Situation für die 60.000 privaten Waldbesitzer kaum ändern wird.
Technische Weiterentwicklungen für eine umfangreichere Nutzung von Holz als
Werkstoff, unter anderem über so genanntes Thermoholz im Außenbereich, sowie
die verstärkte energetische Nutzung haben der Forstwirtschaft neue Märkte
erschlossen, das wirkt sich positiv auf die Nachfrage und das Preisniveau aus.
Auf der Gegenseite allerdings erhöht der Rohstoff Holz bei Kunden in den
Sägewerken oder der Holzwerkstoffindustrie die Kosten und hat dort bereits zu
einigen Turbulenzen geführt. Solche Entwicklungen lassen die Holzpreise daher
auch „nicht in den Himmel wachsen“.
Die Waldbesitzer haben bereits in der laufenden Erntesaison die guten Preise
genutzt und ihren Einschlag deutlich erhöht. Holzmarktreferent Frank Haufe von
der Landwirtschaftskammer Niedersachsen spricht für die privaten Waldbesitzer,
die etwa 460.000 ha Forstfläche in privater und kommunaler Hand bewirtschaften,
von einem Rekordeinschlag. 1,9 Mio. cbm wurden 2010 eingeschlagen, das waren
0,5 Mio. cbm mehr als im Krisenjahr 2009. Am stärksten gefragt war die Kiefer,
der Brotbaum der Lüneburger Heide erreichte eine Einschlagsmenge von 1,1 Mio.
cbm, die Fichte kam auf 0,5 Mio. cbm. Verwertet wird knapp die Hälfte des
gesamten Holzeinschlages als Industrieholz für Spanplatten oder die Zellstoff-
bzw. Papierherstellung.
Das Energieholz nimmt mit knapp sieben Prozent der gesamten Holzverkäufe zwar
ein recht kleines Segment ein, hat aber in jüngster Vergangenheit durchaus
einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Preise geleistet. Gute Laune
herrschte auch bei den Wertholzmeistgebotsterminen, wo die Waldbesitzer ihre
„Schätzchen“ zum Verkauf anbieten. Bei der Nadelwertholzsubmission gab es für die
Lärche Höchstgebote, bei den Laubholzsubmissionen hatte die Esche nach den
Angebotsmengen die Nase vorn, die Eiche erzielte erneut höhere Preise als im
Vorjahr. Die Esche hat sich hier den Ruf des Trendholzes erworben, vor einigen
Jahren galt dies für Bergahorn oder Kirsche, die derzeit aber deutlich
verhaltener nachgefragt werden. (lpd)