Frankfurt (agrar-PR) -
Unter www.dlg.org/merkblaetter erhältlich Gliedmaßenerkrankungen sind in Deutschland die
dritthäufigste Abgangsursache bei Milchkühen. In der bei weitem
überwiegenden Zahl der Erkrankungen liegt die Ursache im Bereich des
Unterfußes. Abgänge durch Klauenerkrankungen sind für die Betriebe aus
ökonomischer Sicht nur die Spitze des Eisberges. Die Häufigkeit von
Lahmheiten wird für die Europäische Union mit 25 Prozent angegeben. Der
durch Lahmheiten bei Milchkühen verursachte volkswirtschaftliche Schaden
in der Europäischen Union beträgt jährlich etwa zwei Mrd. EUR. Neben
Einflussfaktoren wie der Fütterung und Leistung der Tiere, der
genetischen Veranlagung oder der Haltungsumwelt, hat die Klauenpflege
einen maßgeblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Mit einer
regelmäßigen und sachgerechten Klauenpflege steht dem Landwirt ein
wirkungsvolles Management-Werkzeug zur Förderung der Klauengesundheit
zur Verfügung. Bei den heutigen Bestandsgrößen ist ein guter
Klauenpflegestand für die Klauenpflege unabdingbar. Er sollte heute
genau wie ein Melkstand zur Grundausstattung eines jeden
zukunftsorientierten Milchkuhhalters gehören. Gemeinschaftsstände sind
nicht mehr zeitgemäß, da ein unmittelbares Reagieren auf Klauenprobleme
nicht möglich ist. Zudem wird bei betriebseigenen Klauenpflegeständen
das Risiko der Erregerverschleppung bei infektiös bedingten Erkrankungen
reduziert.
Die DLG-Ausschüsse für Technik
in der tierischen Produktion und für Klauenpflege und -hygiene haben
sich ausführlich mit Klauenpflegeständen beschäftigt und unter
Federführung von Dr. Hans-Joachim Herrmann vom Landesbetrieb
Landwirtschaft Hessen (LLH) ein bereits bestehendes Merkblatt
grundlegend überarbeitet. In dem neuen Merkblatt wird sehr ausführlich
auf die verschiedenen Arten von Klauenpflegeständen und ihre
Beurteilung, auf den Arbeitsplatz und die Integration des Standes im
Betriebsablauf sowie auf Sicherheitsaspekte eingegangen. Darüber hinaus
enthält das DLG-Merkblatt Links zu Ausbildungsstätten für Klauenpfleger
sowie zu ausgebildeten, geprüften und registrierten Klauenpflegern.
Interessenten finden das DLG-Merkblatt 362 „Klauenpflegestände“ zum kostenlosen Herunterladen unter
www.dlg.org/merkblaetter.