16.07.2012 | 12:29:00 | ID: 13296 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Deutliche Einbußen bei Wintergetreide im Südwesten

Stuttgart (agrar-PR) - Deutliche Einbußen bei Wintergetreide werden kompensiert durch Zunahmen bei Sommergetreide und Silomais
Bei den in den nächsten Wochen und Monaten zur Ernte anstehenden Fruchtarten auf dem Ackerland zeigen sich nach den Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung deutlich die Spuren der harten Fröste am Ende des vergangenen Winters. Nach Feststellungen des Statistischen Landesamts liegt die Anbaufläche von Winterweizen um rund 30.000 ha (−12,7 Prozent auf 201.000 ha) niedriger als im Vorjahr und bleibt damit noch spürbar unter dem Niveau, das nach den bisherigen Vorschätzungen zu erwarten war.

Einen prozentual gesehen noch stärkeren Einbruch erlebte die Wintergerste, deren Anbaufläche mit 74.000 ha um −20,6 Prozent unter der des Vorjahres liegt. Merkliche Einbußen sind zudem auch bei Winterraps zu verzeichnen, der mit 59.300 ha um −8,1 Prozent unter Vorjahresniveau liegt.
 
Auf die durch Auswinterung frei werdenden Flächen haben die Landwirte im Land mit einer verstärkten Aussaat von Sommerungen reagiert. Dazu zählen Sommergetreidearten wie Sommergerste oder -weizen, aber auch andere erst im Frühjahr auszusäende Fruchtarten.

Hauptnutznießer ist die Sommergerste, die auf 92.600 ha (+43,1 Prozent) zur Ernte ansteht und damit beinahe wieder an frühere Glanzzeiten anknüpfen kann. Auch der in Normaljahren nur ein Schattendasein führende Sommerweizen profitiert deutlich von den ungünstigen Witterungsverhältnissen (+152,7 Prozent auf 13 400 ha), während Hafer mit 23.200 ha im Anbau nahezu unverändert blieb.

Eine deutliche Anbauausweitung um gut 10 Prozent auf etwas mehr als 120.000 ha ist bei Silomais festzustellen. Zusammen mit dem ebenfalls ausgeweiteten Anbau von Körnermais (+2,4 Prozent auf 74.700 ha) erreicht der Anbau von Mais insgesamt mit 195.100 ha einen neuen Höchststand im Land.

Zu den Besonderheiten dieses Anbaujahres zählt auch die Zunahme bei Winter- und Sommermenggetreide, der gemischte Anbau mehrerer Getreidearten. Diese Zunahme dürfte überwiegend eher unfreiwillig erfolgt sein und darauf zurückzuführen, dass die Landwirte bei partiellen Frostschäden die Fehlstellen der ursprünglich ausgesäten Art durch Über- oder Nachsaat mit einer anderen Getreideart ausgeglichen haben. Bei Sommermenggetreide stehen im Jahr 2012 etwa 8.000 ha (+243,1 Prozent) und bei Roggen und Wintermenggetreide 13.900 ha (+44,1 Prozent) zur Ernte an.

Keine nennenswerten Veränderungen zeigt der Anbau von Hackfrüchten wie Zuckerrüben (+1,7 Prozent auf 18.100 ha).und Kartoffeln (−4,4 Prozent auf 5.500 ha).
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