18.04.2011 | 15:44:00 | ID: 9144 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Monitoring der Getreidekrankheiten startet - Basis für den Warndienst in Bayern

Freising (agrar-PR) - Wenn das Getreide von der Bestockung ins Schossen übergeht, beginnt die Phase, ab der Pilzkrankheiten empfindliche Schäden verursachen können.
Genau zu diesem Zeitpunkt startet jährlich das Monitoring der Getreidekrankheiten des amtlichen Pflanzenschutzdienstes in Bayern. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) untersuchen dazu ausgewählte Praxisschläge mehrmals im Laufe der Saison auf den Befall mit Schadpilzen. Die Ergebnisse fließen in wöchentlich aktualisierte Tabellen und Karten und sind jederzeit über das Internet abrufbar. Diese Daten stellen die Basis für die regionalen Warndienst-Hinweise dar und unterstützen die Landwirte dabei, Fungizidanwendungen auf das notwendige Maß zu beschränken. Das hohe Interesse an allen Warndienst-Informationen der LfL belegen die Abrufzahlen der Internetseiten mit zum Teil über 1.000 Zugriffen pro Tag während der Vegetationszeit.

Pflanzenschutz ist per Gesetz nach den Regeln der guten fachlichen Praxis durchzuführen. Dazu gehört unter anderem, dass die Landwirte die Notwendigkeit einer Pflanzenschutzbehandlung genau abwägen und neben ihrer eigenen Erfahrung die Hinweise des amtlichen Pflanzenschutzdienstes berücksichtigen. Witterungsdaten, das Wachstum der Bestände oder Charakteristika der einzelnen Krankheiten liefern den Experten umfangreiche Informationen für eine treffende Empfehlung. Damit können unnötige Behandlungen vermieden werden, um sowohl Kosten zu sparen als auch die Umwelt zu entlasten.

Für die Getreidekrankheiten liefert ein jährliches Monitoring die wesentliche Datengrundlage. Von Mitte April bis Anfang Juli werden auch in diesem Jahr wieder 73 Winterweizen-, 55 Wintergersten-, 23 Sommergersten-, 15 Triticale- und 2 Dinkelschläge wöchentlich auf den Befall mit den wichtigsten Pilzkrankheiten untersucht. Für alle Getreidearten werden die Daten im Internet wöchentlich aktualisiert und tabellarisch für alle Regierungsbezirke sowie als Übersichtskarten für ganz Bayern dargestellt.

Anhand von wissenschaftlich definierten Bekämpfungsschwellen nach dem 'Weizen- und Gerstenmodell Bayern' wird für jeden Schadpilz bewertet, ob das Ausmaß des Befalls bereits eine Fungizidmaßnahme erfordert, weil entsprechende Ertragsausfälle drohen. Es kann auch sinnvoll sein, die weitere Entwicklung der Krankheiten abzuwarten und erst später anhand neuer Daten eine Entscheidung zu treffen. Überschreiten zum Beispiel die Netzflecken in der Wintergerste, die Septoria-Blattdürre im Winterweizen oder der Mehltau in Triticale regional häufiger diese Schwellen, wird über den amtlichen Warndienst auf eine gezielte Kontrolle der eigenen Felder hingewiesen. Unter Einbeziehung der aktuellen Witterungsbedingungen werden zudem entsprechende Behandlungsempfehlungen gegeben.

Mit diesem gezielten Vorgehen nach dem Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes werden alle verfügbaren Informationen für eine optimale Entscheidung genutzt.

Unter Federführung der LfL wird neben den Getreidekrankheiten in ähnlicher Weise im Laufe der Saison der Befall mit Krankheiten und Schädlingen in weiteren Kulturen erfasst - so zum Beispiel die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, der Kartoffelkäfer oder der Maiszünsler. (LfL)
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