Berlin (agrar-PR) -
Pflanzenzüchtungstag des DBV stieß auf reges Interesse
„Pflanzenzüchtung kann erfolgreich zur Sicherung der Welternährung
beitragen und helfen, die großen Herausforderungen der
Klimaveränderungen zu bewältigen. Forschung und Züchter müssen dazu
zielorientiert und innovationsbereit vorgehen, die Politik ist
gefordert, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen verantwortungsvoll
zu setzen.“ Dies erklärte Joachim Rukwied, der Vorsitzende des
DBV-Fachausschusses für Saatgutfragen und Präsident des
Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg in seiner Eröffnungsrede auf
dem ersten Pflanzenzüchtungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Gerade in Deutschland und Europa bestimmten nicht Großkonzerne,
sondern mittelständige Zuchtunternehmen den Erfolg der
Pflanzenzüchtung. Züchterischer Erfolg ist unbedingt notwendig, weil
die Weltbevölkerung bis 2030 um fast 2 Milliarden Menschen ansteigen
werde. Diese Menschen müssten zusätzlich zu den fast 1 Milliarde
Hungernden ernährt werden. Experten gehen davon aus, dass dazu
Ertragssteigerungen von mindestens 60 Prozent notwendig seien. Hinzu
kämen Klimaveränderung und Witterungsextreme, so dass die Ernten unter
immer härteren und extremeren Bedingungen heranwachsen müssten. Da auch
die landwirtschaftlich nutzbare Fläche begrenzt ausdehnbar sei, liege
der Schlüssel zu den Problemlösungen in der Ertrags- und
Qualitätsverbesserung durch Züchtung, betonte Rukwied. Die
Pflanzenzüchtung könne sicherstellen, dass Mais, Reis, Weizen und Soja,
die derzeit zwei Drittel der Weltbevölkerung ernährten, auch den
klimatischen Veränderungen angepasst würden.
Den Segen der Pflanzenzüchtung gebe es nicht zum Nulltarif. Dr.
Reinhard Müller vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter zeigte den
langen und beschwerlichen Weg bis zu einer neuen Pflanzensorte auf.
Welche Anforderungen die Landwirtschaft letztlich an neue
Getreidesorten stellt, thematisierte Marco Gemballa, Vizepräsident des
Bauernverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. Viel Anklang fanden die
Vorträge zu Züchtungsmethoden von Dr. Hartl (Bayerische Landesanstalt
für Landwirtschaft) und Züchtungsperspektiven von Thomas Blumtritt von
der KWS Lochow GmbH, sowie den Möglichkeiten und Grenzen der
Pflanzenzüchtung, die Dr. Snowdon von der Justus-Liebig-Universität
Gießen erläuterte.
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