Wiesbaden (agrar-PR) -
Hessens Zuckerrübenanbauer haben im Jahr 2010 eine gute Ernte eingefahren. Mit einem Durchschnittsertrag von knapp 68 Tonnen je Hektar lag die Ernte auf dem hohen Ertragsniveau des Vorjahres und deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Das hat die hessische Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich am Mittwoch in Wiesbaden erklärt. Nicht ganz zufriedenstellend sei für die Zuckerrübenbauer jedoch die Qualität gewesen. „Der Zuckerertrag ist auf Grund der fehlenden Sonnentage im Sommer unterdurchschnittlich ausgefallen“, betonte die Ministerin. Puttrich wies darauf hin, dass die Anfuhr und die Verarbeitung der Jahresernte 2010 nicht überall vor Weihnachten abgeschlossen werden konnte. Grund seien die schneebedeckten und vereisten Feldwege gewesen, die das Befahren teilweise unmöglich gemacht hätten.
Hessen ist laut Puttrich ein gefestigter Standort für die Zuckererzeugung: "Unsere heimischen Zuckerrübenanbauern können 80 Prozent des hessischen Zuckerbedarfs decken.“ Der Pro-Kopf-Verbrauch an Zucker liegt bei 34 Kilogramm im Jahr. Laut Puttrich findet davon nur ein kleiner Teil des Zuckers, 18 Prozent, direkt im Haushalt Verwendung. Die übrigen 82 Prozent würden indirekt über Süßigkeiten, Backwaren, Brotaufstriche und Getränke konsumiert.
Im Jahr 2010 wurden von rund 3300 landwirtschaftlichen Betrieben in Hessen auf etwa 14.700 Hektar Zuckerrüben angebaut. Regionale Schwerpunkte sind Südhessen, die Wetterau sowie der nordhessische Schwalm-Eder-Kreis. Dort steht in Wabern auch die letzte Zuckerfabrik Hessens. Obwohl die Erntemenge von der Fläche dank des Züchtungsfortschritts leicht zunimmt, ist der Zuckerrübenanbau in Hessen weiterhin rückläufig. Dies ist insofern bedenklich, da er einen wichtigen Beitrag zu einer vielfältigen Bodenbewirtschaftung in unserer Landwirtschaft leistet und die vom Getreide geprägten Fruchtfolgen auflockert. Auch hat der Zuckerrübenanbau einen zunehmenden Anteil an der Produktion von Biokraftstoffen, in diesem Fall von Bioethanol. (PD)
