Berlin (agrar-PR) -
UFOP-Studie zum Winterrapsanbau zur Ernte 2010 Auch zur Ernte 2010 wird der Winterrapsanbau bei den deutschen
Landwirten seinen sehr hohen Stellenwert im Ackerbau behaupten. Auf Grundlage
der aktuellen Befragung schätzt das von der UFOP beauftragte
Marktforschungsinstitut Produkt + Markt die deutsche Winterrapsanbaufläche zur
Ernte 2010 auf 1,459 Millionen Hektar. Gegenüber der Ernte 2009 wird damit die Anbaufläche
für Winterraps fast gleichbleiben (-0,4 Prozent). Die absolute Anzahl der
Rapsanbauer nimmt bundesweit ebenfalls nur minimal ab.
Trotzdem gibt es eine Reihe von Betrieben, die ihre
Rapsanbaufläche erweitert oder verringert haben. Für eine Aufstockung waren die
Preisentwicklungen (15 Prozent) und ackerbauliche betriebsinterne Gründe ausschlaggebend
(langfristig geplante Änderung der Fruchtfolge: 50 Prozent, kurzfristig
geplant: 11 Prozent, nur geringfügige Änderung der Fläche: 8 Prozent).
Schlechte Getreidepreise waren häufiger Gründe einer Ausweitung der
Winterrapsfläche. Obwohl zur Ernte 2009 in Deutschland bei Winterraps
Rekorderträge eingebracht werden konnten, spielte die Zufriedenheit mit dem
Rapsertrag mit 5 Prozent nur eine untergeordnete Rolle für eine Anbauausdehnung.
Zur Verringerung der Winterrapsfläche führten neben ebenfalls ackerbaulichen
betriebsinterne Gründe (langfristig geplante Änderung der Fruchtfolge: 44
Prozent, kurzfristig geplant: 10 Prozent, nur geringfügige Änderung der Fläche:
6 Prozent), der verstärkte Anbau anderer Kulturen (11 Prozent, hauptsächlich
Mais, Getreide und Zuckerrüben) und die Preisentwicklung mit 10 Prozent.
Regional fallen vor allem der Rückgang der Anbauflächen in Bayern
mit -7,4 Prozent (-12.427 Hektar), Baden-Württemberg mit -6,8 Prozent (-5.141
Hektar) und in Niedersachsen mit -2,6 Prozent (-3.296 Hektar) auf. Dagegen verzeichnen
Schleswig-Holstein eine Flächenausdehnung um 3,7 Prozent (4.283 Hektar), Hessen
um 3,3 Prozent (2.178 Hektar), Rheinland-Pfalz/Saarland um 2,8 Prozent (1.369
Hektar) und Nordrhein-Westfalen um 2,6 Prozent (1.709 Hektar). In
Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen nimmt der Rapsanbau um weniger als zwei
Prozent zu. Die Anbauflächen in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bleiben
relativ stabil.
Der meiste Raps wird in Mecklenburg-Vorpommern angebaut auf rund 244.000
Hektar, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit rund 172.000 Hektar und Bayern mit etwa
155.000 Hektar. Auch Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
und Thüringen haben mehr als 100.000 Hektar Rapsanbau, während Baden-Württemberg,
Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz/Saarland deutlich darunter
liegen.
Lediglich 24 Prozent der Raps anbauenden Betriebe haben Vorkontrakte
mit Abnehmern, die eine Preisregelung enthalten, abgeschlossen oder planen dies
derzeitig. Solche Verträge, die auch eine Risikovorsorge bedeuten, werden
besonders in den neuen Bundesländern abgeschlossen. Bundesweit werden oder
wollen rund 57 Prozent der Rapsanbauer solche Kontrakte nicht abschließen, 19 Prozent
sind noch unentschlossen.
Seit fast 15 Jahren präsentiert die UFOP Anfang November die
Prognose der Anbaufläche von Winterraps zur Ernte des neuen Jahres. Im
September und Oktober wurden dazu bundesweit 4.887 Landwirte befragt. Die
UFOP-Rapsflächen-Studie wird von den Marktpartnern der Agrar- und
Ernährungswirtschaft für Markteinschätzungen, Kalkulationen und als Grundlage
für Planungen geschätzt.