16.03.2011 | 13:30:00 | ID: 8620 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Stickstoffdüngung wird aus Pflanzenbedarf und Bodenvorrat ermittelt

Oldenburg (agrar-PR) - Die Winterpause auf Niedersachsens Äckern ist vorbei. Viele Landwirte haben bereits mit der Düngung begonnen und werden in Kürze ihre Flächen für die Frühjahrsaussaat vorbereiten.
Insgesamt haben Getreide und Raps den harten Winter dank einer schützenden Schneedecke gut überstanden, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Presseerklärung. Allerdings machten die Wechselfröste der vergangenen zwei Wochen den jungen Pflanzen zu schaffen. Vielerorts ist das zarte Pflanzengewebe erfroren, oder die feinen Wurzeln sind durch Bodenbewegungen, die der stete Wechsel von Minus- und Plusgraden hervorruft, abgerissen. Betroffen ist nach Auskunft der Kammer vor allem der Raps. Er hat sich stellenweise nur schlecht entwickelt, da die Aussaat im vergangenen Herbst erst spät erfolgen konnte. Das konkrete Ausmaß des Schadens lässt sich noch nicht feststellen.

Um Ackerkulturen den Start ins neue Vegetationsjahr zu erleichtern, werden sie jetzt mit den notwendigen Nährstoffen, besonders Stickstoff (N), versorgt. Das geschieht über Mineraldünger oder organische Dünger wie Gülle. Die Menge richtet sich nach dem Bedarf der Pflanze (Sollwert) und dem pflanzenverfügbaren Stickstoff im Wurzelraum (0 bis 90 cm bzw. 0 bis 60 cm Tiefe). Der Sollwert variiert je nach Kultur und Bodenart, wurde in vielen Kammerversuchen ermittelt, und kann aus Beratungstabellen abgelesen werden. Der Nährstoffvorrat im Wurzelbereich lässt sich über eine „Nmin-Probe“, die Auskunft über den mineralischen Stickstoff – Nmin – gibt, feststellen. Die Differenz aus Sollwert und Bodenvorrat wird in bis zu drei Gaben auf die Kulturen ausgebracht.

Die notwendige Düngermenge lässt sich bei mineralischen Düngern am einfachsten ermitteln, denn ihre Nährstoffgehalte sind bekannt. Etwas anders sieht das bei organischen Düngern wie Gülle aus. Ihre Nährstoffgehalte unterscheiden sich nicht nur nach Tierart, also zum Beispiel Rinder- oder Schweinegülle, sondern auch nach der Art des Futters und/oder des Wassergehaltes der Gülle. Viele Landwirte lassen deshalb die Nährstoffgehalte untersuchen.

Um nach der Düngung den Bodenvorrat an Nährstoffen besser abschätzen zu können, legen viele Ackerbauern im Frühjahr „Düngefenster“ an. Dazu werden in Getreidebeständen auf einer kleinen Teilfläche von etwa 20 x 20 Metern keine oder kaum Düngemittel ausgebracht. In diesem Bereich kündigt sich Nährstoffmangel als erstes an, zum Beispiel durch hellere statt sattgrüner Blätter. Der Landwirt kann rechtzeitig mit einer gezielten und wohldosierten Düngung gegensteuern. (lwk-ns)
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