02.08.2011 | 15:01:00 | ID: 10296 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Zweite Ernteeinschätzung des Landesbauernverbandes: Schwierige Erntebedingungen, unterdurchschnittliche Erträge bei Getreide und Raps

Magdeburg (agrar-PR) - Die Mähdruschernte geht in den zweiten Monat. Bisher konnte nur die Wintergerste von rund 85.000 Hektar zügig und vollständig geerntet werden. Landesweit wird der Ertrag bei Wintergerste um 55 Dezitonnen je Hektar liegen, das sind über 20 % weniger als im Vorjahr.
Seit Ende voriger Woche dreht sich nach ergiebigen Niederschlägen oder anhaltenden Nieselregen in Sachsen-Anhalt kein Rad mehr beim Mähdrusch. Insgesamt stehen noch 400.000 Hektar Getreide und Raps, die möglichst trocken und in guter Qualität eingebracht werden müssen. Insgesamt ist das für Anfang August keine ungewöhnliche Größenordnung, wenn wir eine Gutwetterphase hätten. Sorge bereitet den Landwirten, dass sehr früh abgereifter Weizen bei wechselnder Witterung schnell an Qualität verliert und die mittelfristige Witterungsprognose keinen länger anhaltenden Sonnenschein verspricht.

Nach Wintergerste wurde in den vergangenen zwei Wochen hauptsächlich Winterraps geerntet. Durch Zwiewuchs und hohem Unkrautbesatz gestaltet sich die Ernte schwierig. Von 170.000 Hektar stehen etwa noch 30 %. Die Erträge liegen deutlich unter denen des Vorjahres. Nach den Ergebnissen der zweiten Ernteerhebung des Bauernverbandes wird der Ertrag im Landesmittel um 33 Dezitonnen je Hektar liegen, die Ertragsspanne reicht von 10 bis 45 Dezitonnen, Auf den guten Standorten wurden um 38 Dezitonnen je Hektar und auf den leichten Standorten um 25 Dezitonnen je Hektar geerntet.

Die wichtigste Mähdruschkultur in Sachsen-Anhalt ist der Winterweizen. Von den 330.000 Hektar wurden bisher etwa 60.000 Hektar geerntet. Noch sind die Qualitäten überwiegend gut, allerdings ist der für guten Brotweizen notwendige hohe Eiweißgehalt nicht immer zufriedenstellend. Auch bei Weizen sind die Erträge je nach Niederschlägen im Frühjahr extrem differenziert und werden deutlich unter denen des Vorjahres liegen. Laut statistischem Landesamt wird mit einem Ertrag von 65 Dezitonnen je Hektar gerechnet.

Der auf den leichten Standorten stehende Roggen ist teilweise noch nicht reif. 76.000 Hektar sind zu ernten, davon allein in der Altmark ca. 43.000 Hektar sowie in Wittenberg und Anhalt 22.000 Hektar. Der Vorjahresertrag von rund 50 Dezitonnen je Hektar wird sicher weit unterschritten.

Neben der weiteren Ernte stehen in den Betrieben schon die Arbeiten für die nächste Aussaat an. Besonders in Betrieben mit schlechten Ergebnissen lautet die Devise: „Blick nach vorn und mit der Herbstbestellung möglichst gute Bedingungen für die nächste Ernte 2012 schaffen“, sagte LBV-Präsident Frank Zedler.

Hervorragend hat sich in den vergangenen Wochen der Mais entwickelt. Das lässt viehhaltende Betriebe etwas entspannter in die Winterfutterperiode sehen. (lbv-sa)
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