Düsseldorf (agrar-PR) - Umweltminister Eckhard Uhlenberg sieht in Biogasanlagen eine gute
Einkommensmöglichkeit mit Zukunftspotential für die
nordrhein-westfälischen Landwirte. „Damit lässt sich eine zusätzliche
und sichere Einkommensquelle erschließen, vor allem wenn die Anlagen
mit Gülle oder Mist betrieben werden. Bisher sind in unseren
ackerbaulich geprägten Landkreisen, erst wenige Biogasanlagen auf Höfen
in Betrieb. Die neuen Vergütungsregelungen des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes bieten interessante Anreize für kleinere Hofanlagen
und für größere Anlagen mit Biogas-Einspeisung ins Erdgasnetz“,
erläuterte Minister Uhlenberg.
„Auch aus Sicht des Umweltschutzes sind in diesen Kreisen die
Voraussetzungen für den Betrieb von Biogasanlagen günstig, weil dort
der Maisanteil an der Fruchtfolge bislang sehr niedrig liegt und die
anfallenden Gärreste einen kostengünstigen Ersatz für Mineraldünger
bieten. Wir wollen in Nordrhein-Westfalen den Anteil der Bioenergie an
unserer Energieversorgung noch deutlich steigern – dazu können unsere
Ackerbau-Regionen mit Biogas einen wichtigen Beitrag leisten“, so der
Minister weiter.
Die Erkenntnisse beruhen auf einer Studie, die im Auftrag des
Landwirtschaftsministeriums vom Fachbereich Agrarwirtschaft Soest der
Fachhochschule Südwestfalen durchgeführt wurde. Insgesamt gibt es
derzeit in Nordrhein-Westfalen noch relativ wenige Biogas-Anlagen im
Vergleich zu Bundesländern wie Niedersachsen. Die aktuelle Zahl liegt
bei rund 280. In Niedersachsen liegt diese bei ungefähr 700 Anlagen.
Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen ist das Münsterland mit rund 120
Anlagen. Vor dem Hintergrund des gegenwärtig niedrigen Preisniveaus für
viele landwirtschaftliche Produkte kann die Investition in Biogas eine
lohnende Alternative sein. Gerade da das Land Nordrhein-Westfalen den
Anteil der Bioenergie an der gesamten Energieversorgung in den nächsten
Jahren ausbauen möchte.
Ein Problem kann laut Studie die Konkurrenz um Flächen werden. Die
Autoren mahnen deshalb in ihren Schlussfolgerungen zur Vorsicht in der
Bioenergiepolitik. So verweisen sie darauf, dass unter den aktuellen
Rahmenbedingungen die Wirtschaftlichkeit der Energieerzeugung mit
Biogasanlagen der Rentabilität der Nahrungsmittelerzeugung deutlich
überlegen ist. „Ich nehme diese Mahnungen ernst“, versichert Minister
Uhlenberg. „Wir müssen sehr genau beobachten, ob die
Vergütungsregelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu
Wettbewerbsverzerrungen und negativen Auswirkungen auf die Erzeugung
von Nahrungsmitteln führen können.
Bislang gibt es dafür in Nordrhein-Westfalen keine Anzeichen.“
Bericht laden (
PDF, 1.96 MB): "Regionale Struktur- und Einkommenswirkungen der Biogasproduktion in Ackerbauregionen Nordrhein-Westfalens