04.03.2011 | 10:25:00 | ID: 8465 | Ressort: Landwirtschaft | Produkte

Die EU wertet die Herkunft als Verkaufsargument

Hannover (agrar-PR) - Spreewälder Gurken, Schwäbische Maultaschen und Parmaschinken haben eines gemeinsam: Sie gehören zu den Lebensmitteln mit geschützter Herkunftsbezeichnung.
Die EU hat nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die Vermarktung von rund 1.000 solchen Produkten unter besonderen Schutz gestellt. Italien verfügte 2007 über die mit Abstand meisten Siegel mit einer Herkunftsbezeichnung, 155 waren damals bei der EU geschützt, mittlerweile sollen es sogar 224 sein. Frankreich folgt dahinter mit 148 Herkunftsbezeichnungen, Spanien mit 96. In Portugal trugen vor vier Jahren 93 Produkte eine geschützte Herkunftsbezeichnung, in Griechenland waren es 84. Deutschland folgte mit 60 geschützten Spezialitäten. Aktuell soll die Vermarktung von 79 Lebensmitteln mit einer Ursprungsbezeichnung geschützt sein, unter anderem wurde im Herbst vergangenen Jahres die Lüneburger Heidekartoffel neu aufgenommen, in diesem Jahr soll sie erstmals unter diesem Namen vermarktet werden.

Eine geringere Wertschätzung haben die Herkunftsbezeichnungen offensichtlich im Norden Europas: Für Großbritannien waren 2007 erst 28 Produkte registriert, in Österreich 12 und in den Niederlanden sechs.

Unter den geschützten Herkunftsbezeichnungen werden mehrere Siegel für Lebensmittel, ausgenommen Weine und Spirituosen, zusammengefasst. Dazu gehören neben den geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.), die den größten Posten umfassen, auch die geschützten geographischen Angaben (g.g.A.) sowie die garantierten traditionellen Spezialitäten (g.t.S.), die den kleinsten Teil ausmachen.

Deutschland hat gemessen an der Anzahl der Siegel nur den sechsten Platz unter den EU-Ländern inne, bezogen auf den Umsatz der derart geschützten Produkte kommt Deutschland jedoch auf Rang zwei nach Italien. So verkaufte der Großhandel 2007 geschützte deutsche Produkte im Wert von 3,7 Mrd. Euro, 2008 wurden damit sogar 3,75 Mrd. Euro erzielt. Fast zwei Drittel davon entfielen nach Angaben der EU Kommission auf die zwölf als g.g.A. eingetragenen Biersorten. Gut gefragt waren darüber hinaus Backwaren, die 0,63 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz beitrugen, sowie Fleisch- und Wurstwaren mit 0,47 Mrd. Euro. Mineralwasser, ein Getränk mit mittlerweile 24 Marken mit geschützter Ursprungsbezeichnung, brachte es auf 0,14 Mrd. Euro vom Gesamtumsatz. Gemessen am Umsatz waren Käsespezialitäten, Obst, Gemüse- und Getreidearten sowie Fisch und Frischfleisch für die deutschen Erzeuger weniger gewichtig.

Der Herkunftsschutz gilt für die EU-Kommission als wichtiger Eckstein der EU-Qualitätspolitik. Insgesamt wurden 2008 in der EU Produkte im Wert von rund 14,5 Mrd. Euro mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung verkauft. (LPD)
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