Wiesbaden (agrar-PR) - Hessens Landwirte werden dieses Jahr weniger Frühkartoffeln
einfahren als im vergangenen Jahr. Gründe sind neben der durch den
langen Winter bedingten späten Anpflanzung das kalte Frühjahr und vor
allem die derzeitig hohen Temperaturen und die fehlenden Niederschläge,
wie der hessische Agrarstaatssekretär Mark Weinmeister am Donnerstag in
Wiesbaden-Nordenstadt mitteilte. Dort startete er auf dem Betrieb von
Landwirt Andreas Klein gemeinsam mit dem Geschäftsführer der
Marketinggesellschaft Gutes Aus Hessen (MGH), Wilfried Schäfer, und dem
Aufsichtratvorsitzenden der MGH, Walter Schütz, die offizielle Ernte
der Qualitätsmarken-Frühkartoffeln.
„Dies ist kein gutes Jahr für die hessischen Landwirte. Neben
Einbußen beim Getreide und den Erdbeeren sieht es nun auch nach einem
geringen Ertrag bei den Frühkartoffeln aus. Gleichzeitig sind die
Preise für Frühkartoffel in den letzten Tagen gefallen, denn die große
Hitze wirkt sich auch negativ auf die Nachfrage nach Kartoffeln aus.
Umso wichtiger ist es die heimische Landwirtschaft durch den Kauf
regionaler Produkte zu unterstützen “ betonte Weinmeister und ergänzte:
„Regionale Lebensmittel punkten durch Frische und hervorragende
Qualität.“
„Die Vermarktung regionaler Lebensmittel hat Zukunft“, sagte der
Aufsichtsratsvorsitzende der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen und
der Vorsitzende des Regionalbauernverbandes Starkenburg, Walter Schütz.
„Immer mehr Verbraucher erkennen die Vorteile, die der Einkauf von
Qualitäts-Lebensmitteln aus der Region mit sich bringt. Durch den Kauf
heimischer Waren weiß der Bürger, dass er Frische und Qualität bekommt.
Die Qualitätsmarke Hessen garantiert durch ihr Kontrollsystem dabei
nachvollziehbare Herkunft bis zum Erzeugerbetrieb“, machte Schütz
deutlich. Landwirt Andreas Klein unterstrich: „Der Kauf unserer
Produkte ist nicht nur gut für den Verbraucher, sondern auch für die
Umwelt. Lange Transportstrecken fallen weg und Arbeitsplätze in der
Region werden erhalten.“
In Hessen bauen rund 1.000 Erzeuger auf zirka 4.000 Hektar
Kartoffeln an. Schwerpunkt des hessischen Kartoffelanbaus ist
Südhessen. Fast drei Viertel aller Kartoffelfelder befinden sich im
Regierungsbezirk Darmstadt. Dort werden vor allem: Marabell, Agria,
Belana und Cilena angebaut. In Nordhessen dominiert die Sorte Princess.
In der Sortenliste „Kartoffeln“ sind im Bundessortenamt 206
verschiedene Sorten gelistet. Man unterscheidet frühe-, mittelfrühe-
und späte Kartoffelsorten, wobei die Frühkartoffeln für einen schnellen
Konsum nach der Ernte gedacht sind. Späte Sorten hingegen eignen sich
für die Einlagerung über Winter.
Kartoffeln schmecken nicht nur gut, sondern sind auch kalorienarm.
100 Gramm Kartoffeln enthalten rund 70 Kilokalorien und verfügen über
Kohlenhydrate (Stärke), Vitamine (C, B1 und B2) und Ballaststoffe sowie
Mineralstoffe (Magnesium, Eisen und Kalium). Zum möglichen Dickmacher
wird die Kartoffel erst dann, wenn bei der Verarbeitung reichlich Fett
ins Spiel kommt.