Berlin (agrar-PR) -
Sitzung des DBV-Fachausschusses Kartoffeln in Hannover Die Vermarktung der diesjährigen Kartoffelernte läuft alles andere als
zufriedenstellend. „Auf der Basis der zum Vorjahr etwas größeren
Fläche wurde mit 11,6 Millionen Tonnen zwar eine gute Bruttoernte
eingefahren. Wegen der qualitätsbedingt hohen Abgänge von bis zu 20
Prozent, der erheblichen Produktionskosten und im einstelligen Bereich
liegender Erzeugerpreise sei jedoch kaum Geld zu verdienen“, sagte
Martin Umhau, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Kartoffeln
anlässlich der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am 11. November 2009
in Hannover.
Noch immer werden Partien auf den Markt gedrückt, die lediglich
über den Preis Abnehmer finden. Dies sowie das dringende Gebot, nur
qualitätsgerechte Ware abzupacken, bestätigten auch die übrigen
Ausschussmitglieder in der traditionellen Tischumfrage. Schließlich
soll dem Verbraucher der Geschmack auf die tolle Knolle nicht verdorben
werden. Angesichts des Ziels, den heimischen Markt bis zum Anschluss an
die neue eigene Ernte mit guter Lagerware zu versorgen, besteht kein
Grund, qualitativ hochwertige Speisekartoffeln zu verschleudern.
Vielerorts wurde bereits umfangreich in Lager- und Kühltechnik
investiert bzw. stehen entsprechende Vorhaben an. „Nur so kann es
gelingen, den hohen Anteil von importierten Frühkartoffeln aus dem
Mittelmeerraum, die über tausende Kilometer mit schlechter CO2-Bilanz transportiert werden müssen, zurückzudrängen“, betonte Umhau.
Vor dem Hintergrund der stagnierenden Verbrauchernachfrage
sprachen sich die Mitglieder des Fachausschusses am Mittwoch deutlich
dafür aus, den Kartoffelanbau 2010 für alle Verwertungsrichtungen
wieder auf ein marktangepasstes Niveau zurückzuführen. Die Ausdehnung
der Fläche in diesem Jahr war das falsche Signal. Dem Thema
Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelkette stehen die Landwirte auch
weiterhin offen gegenüber. Die sehr guten Testergebnisse beim
Monitoring unterstreichen, dass die installierten Systeme funktionieren
und die Landwirte die Forderung nach der „gläsernen Kartoffel“
erfüllen.