Wiesbaden (agrar-PR) - Auch bei einem Pferd im Kreis Marburg-Biedenkopf und einem Pferd im
Kreis Kassel wurde die ansteckende Blutarmut nachgewiesen (Eqiune
Infektiöse Anämie). Das teilte eine Sprecherin des hessischen
Umweltministeriums am Montag in Wiesbaden mit. Nachdem bereits letzte
Woche ein Fall von ansteckender Blutarmut im Lahn-Dill-Kreis
bekanntgeworden war, wurde bei den beiden Pferden ebenfalls die
Krankheit festgestellt. Beide Pferde wurden illegal von Rumänien nach
Deutschland eingeführt. Die mit den Pferden in Kontakt stehenden Tiere
werden derzeit noch untersucht. Das Pferd in Kassel stammt aus einem
Stall mit 19 anderen Tieren. Im Stall in Marburg-Biedenkopf werden zwei
Tiere gehalten.
Die ansteckende Blutarmut ist eine Viruserkrankung von Pferden und
anderen Einhufern, die sich als chronische Krankheit mit Fieberschüben
manifestiert und nach unterschiedlich langem Verlauf tödlich endet.
Erkrankte Tiere scheiden das Virus mit allen Körpersekreten- und
exkreten aus. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch blutsaugende
Insekten, eher selten durch direkten Kontakt zwischen den Tieren
(Einhufern wie Pferde, Esel, Maultiere und Zebras). Menschen sind nicht
gefährdet. Die Inkubationszeit beträgt etwa zwei bis sechs Wochen.
Betroffene Tiere müssen eingeschläfert werden, da eine Therapie oder
eine Impfung nicht möglich ist.
Die Krankheit tritt überwiegend in Nord- und Südamerika, Afrika,
Asien Australien sowie Süd- und Osteuropa auf. In nord- und
mitteleuropäischen Ländern kommt die Krankheit nur sporadisch vor. Die
ansteckende Blutarmut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Tiere mit
unklarer Symptomatik sollten sofort dem Haustierarzt vorgestellt werden.
Bei Seuchenverdacht muss das Veterinäramt informiert werden.