25.02.2012 | 09:30:00 | ID: 12300 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Schweinepest durch umfassende Impfungen im Griff

Koblenz (agrar-PR) - "Nach einem jahrelangen, intensiven Kampf gegen das Virus der Schweinepest ist das Ziel greifbar nahe: Rheinland-Pfalz könnte bald Schweinepest-frei sein", teilt Umweltministerin Ulrike Höfken mit.
Die letzte Doppelimpfung der Wildschweine finde Ende Februar und Ende März in der Pfalz sowie im Westerwald statt. Danach werde die Europäische Kommission die Restriktionen im Land voraussichtlich aufheben.

Die seit 2002 geltenden Auflagen für Schweinehalter umfassen Biosicherheitsmaßnahmen in Schweineställen, Untersuchungen der Hausschweine sowie eingeschränkten Handel. Jäger sind verpflichtet, erlegte Wildschweine zu beproben, das Wildbret bis zur Freigabe durch die Behörde in der Wildannahmestelle zu belassen und die Impfködern auszulegen.

Die rheinland-pfälzischen Wildschweine sollen nach der Frühjahrsimpfung mit gutem Impfschutz gegen die klassische Schweinepest in die Seuchenfreiheit entlassen werden. Zu dieser Jahreszeit nimmt das Schwarzwild die Impfköder gerne auf, weil sich meist keine schmackhaften Alternativen bieten.

Die ehemaligen Impfgebiete werden dann in so genannte Intensivmonitoringgebiete umgewandelt, in denen mindestens noch ein Jahr lang alle Wildschweine auf Schweinepest untersucht werden müssen. "Dies ist eine absolut notwendige Sicherheitsmaßnahme, damit kein infiziertes Wildschwein übersehen wird", betont Höfken.

"Je länger kein Fall mehr auftritt und parallel weiterhin eine gute Untersuchungsdichte vorhanden ist, desto sicherer kann man sein, dass das Virus endgültig verschwunden ist." Im Westerwald war das letzte an Schweinepest erkrankte Wildschwein vor 31 Monaten entdeckt worden, in der Pfalz sogar schon vor 33 Monaten.

Die Ministerin bittet die Jagdausübungsberechtigten bei dieser hoffentlich letzten Doppelimpfung nochmals besonders sorgfältig bei der Köderauslage vorzugehen, damit jedes Wildschwein ein Chance hat, eine Impfung per Köder zu erhalten.

Die nächsten Impfungen der Wildschweine in der Pfalz und im Westerwald finden vom 24. bis 26. Februar und vom 23. bis 25. März 2012 statt. Geimpft wird in Teilen der Landkreise Südwestpfalz, Kaiserslautern und in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern sowie im Westerwald im Landkreis Altenkirchen und Neuwied sowie in Teilen des Westerwaldkreises.

Pro Einzelaktion werden ca. 78.000 Impfköder in Wald und Feld für die Wildschweine vergraben. Ein Köder kostet das Land etwas über einen Euro. Das bedeutet Gesamtkosten in Höhe von ca. 83.000 Euro pro Einzel-Impfaktion.

Seit Beginn der Impfungen der Wildschweine im Jahr 2002 hat das Land Rheinland-Pfalz über 9,6 Millionen Euro allein für die Impfköder ausgegeben. Die Gesamtkosten der Schweinepestbekämpfung, einschließlich der Seuchenzüge, Untersuchungen und Köderimpfungen belaufen sich auf über 21,6 Millionen Euro.

Jägerinnen und Jäger erhalten die Impfköder von den Kreisverwaltungen und bringen sie an Plätzen, wo sich die Tiere gern aufhalten wie zum Beispiel in Kirrstellen oder Suhlen im Wald aus. Dort nehmen Wildschweine den Impfstoff auf. Der Impfstoff stellt für Mensch und Tier keine Gefahr dar, jedoch sollten die an ein Stück Seife erinnernden Köder nicht berührt werden. Informationen über Ort und Zeit der örtlichen Impfköder-Auslagen können bei den jeweiligen Kreisverwaltungen erfragt werden.


Hausschweine werden nicht geimpft

Landwirte, die Schweine halten, sollten weiterhin im eigenen Interesse alle erforderlichen Maßnahmen einhalten, um einen direkten oder indirekten Kontakt zwischen Hausschweinen und Wildschweinen zu vermeiden. Verboten ist die Impfung von Hausschweinen mittels Ködern; diese würden dann als von Schweinepest verseucht gelten - mit allen Konsequenzen. (PD)
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