30.03.2011 | 12:35:00 | ID: 8859 | Ressort: Landwirtschaft | Unternehmen

BayWa: EBIT für regenerative Energien übertrifft Erwartungen. Weiteres Wachstum in den Kerngeschäften angekündigt

München (agrar-PR) - „Eine ausgezeichnete Jahresbilanz mit einer wesentlichen Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 16 Prozent verbunden mit einer sehr erfreulichen operativen Verbesserung der Sparten“, legte der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz, für das Geschäftsjahr 2010 vor.
Für das laufende Jahr zeigte sich Lutz optimistisch und kündigte für die Kerngeschäfte des Unternehmens weiteres Wachstum an.
Der international tätige Handelskonzern schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 128,9 Mio. Euro (Vorjahr: 115,4 Mio. Euro) bei einem Umsatz von 7,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,3 Mrd. Euro) ab. Das EBIT konnte damit um 11,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009 verbessert werden. Der Umsatz stieg um 8,9 Prozent. Damit auch die Aktionäre am Geschäftserfolg der BayWa partizipieren, wird der Hauptversammlung eine um 25 Prozent höhere Dividende als im Vorjahr in Höhe von 50 Cent pro Aktie vorgeschlagen.

Das abgeschlossene Geschäftsjahr war geprägt durch die anziehende Konjunktur, von der die BayWa in allen Segmenten profitieren konnte. Durch den Preisanstieg für Getreide und Milch investierten die Landwirte wieder stärker, so dass sich dies auch positiv auf die Dünger- und Pflanzenschutznachfrage und die Aufträge bei der Agrartechnik auswirkte. Insgesamt führte diese Geschäftsentwicklung zu einem deutlich besseren operativen Ergebnis im Vergleich zu 2009. „Damit haben wir ein wesentliches Ziel für 2010 erfüllt", zeigte sich Lutz zufrieden. Ein weiteres bedeutendes Ziel konnte im Bereich der erneuerbaren Energien erreicht werden: Das avisierte EBIT von 20 Mio. Euro wurde mit 21,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,8 Mio. Euro) sogar noch etwas übertroffen.

Lutz kündigte an, dass die BayWa in ihren Kernsegmenten bei Umsatz und Ergebnis weiter wachsen will. Auch bei der Verbesserung des operativen Ergebnisses sieht der Vorstandsvorsitzende noch Potenzial und hob das Segment Bau hervor, das als einziges Segment bisher noch nicht seine Kapitalkosten verdienen konnte. Hier arbeite die BayWa an einer strategischen Perspektive, wobei ein kompletter Verkauf jedoch ausgeschlossen sei. Im Segment Agrar sind weitere Investitionen geplant, die das Kerngeschäft weiter stärken und somit das Ergebnis verbessern würden. Dies betrifft zum Beispiel den Ausbau des Standortes am Regensburger Hafen in Höhe von 20 Mio. Euro.

Im Geschäftsfeld der regenerativen Energien geht Lutz von einem weiteren überdurchschnittlichen Wachstum und steigenden Ergebnisbeiträgen aus. Dies werde zum Teil durch Zukauf und zum Teil durch organisches Wachstum in den erworbenen Beteiligungen möglich sein. Durch die Ereignisse in Japan gehe er von einer weiteren Zunahme der Bedeutung der erneuerbaren Energien aus.


Segment Agrar durch stärkere Nachfrage und Preiserhöhungen geprägt

Im Segment Agrar setzte der Konzern 3,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,3 Mrd. Euro) im Jahr 2010 um und trug mit 44 Prozent zum Konzernumsatz bei. Das EBIT erhöhte sich deutlich auf 63,9 Mio. Euro (Vorjahr: 44,2 Mio. Euro).

Die Sparte Agrarhandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln erhöhte den Umsatz auf 2,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,4 Mrd. Euro). Die Umsatzsteigerung um rund 7 Prozent ist hauptsächlich preisgetrieben: Mitte des Jahres 2010 zogen durch die große Trockenheit in Europa und Russland während der Hauptwachstumsphase des Getreides die Preise stark an. Durch ungünstige Witterungsbedingungen während der Erntezeit im Spätsommer und Frühherbst kam es zu weiteren Ernteausfällen, so dass die Preise für Getreide zeitweilig bis zu 80 Prozent über dem Vorjahr lagen. Das Preisniveau hielt sich im ganzen zweiten Halbjahr auf einem höheren Niveau als im Jahr zuvor, so dass die Landwirte davon profitierten und mengenmäßige Ernteausfälle überkompensiert werden konnten. Dies wirkte sich auch auf das Geschäft der BayWa aus, denn die Landwirte bauten ihre Getreidelager ab, so dass der Getreideumsatz bei der BayWa um fast 4 Prozent auf 5 Mio. Tonnen stieg. Gleichzeitig zog die Nachfrage nach Dünger und Pflanzenschutzmitteln trotz steigender Preise an.

Günstig für Umsatz und Ergebnis wirkte sich im Segment Agrar der Obsthandel aus. Die BayWa ist führender Tafelobstlieferant für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel und größter Anbieter für Kernobst aus biologischer Produktion. Zusammen mit dem in 2010 erworbenen Südfrüchtehändler Frucom verbesserte die Sparte ihr EBIT auf 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro). Der Umsatz stieg trotz geringerer Erntemengen vor allem preisbedingt und durch die Einbindung der im Vorjahr erworbenen Obst- und Gemüsegroßmärkte in Ingelheim und Weisenheim auf 102,8 Mio. Euro (Vorjahr: 83,3 Mio. Euro).

Die Sparte Technik erzielte 2010 einen Umsatz von 873,3 Mio. Euro (Vorjahr: 826,6 Mio. Euro) und ein EBIT von 10,8 Mio. Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro). Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf den weiteren Ausbau der Claas-Vertretungen in Niederbayern und im südlichen Oberbayern sowie die erfolgreiche Marktplatzierung der Eigenmarke Tecparts für Gebrauchtmaschinen zurückzuführen. Aber auch die Service- und Wartungsdienstleistungen nahmen zu. Die Nachfrage nach Landmaschinen und Stalltechnik stieg im Laufe des zweiten Halbjahres mit der zunehmenden Einkommensverbesserung der Landwirte. Die Verringerung des EBITs im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die erhöhten Aufwendungen im Zuge der Standortumstellungen für die Marken Claas und AGCO/Fendt zurückzuführen.

Die BayWa geht aufgrund vorliegender Daten auch für 2011 von einer sich weiterhin gut entwickelnden Investitionsbereitschaft der Kunden im Segment Agrar aus und rechnet mit einer Steigerung des Ergebnisses.


Segment Bau mit Umsatzsteigerung

Der Umsatz im Segment Bau erreichte im Geschäftsjahr 2010 rund 1,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,8 Mrd. Euro). Das EBIT betrug 18,3 Mio. Euro (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro).´

Das Geschäftsjahr des Segments war geprägt von einem harten Winter mit schleppender Nachfrage und zunehmender Geschäftsentwicklung im Laufe des Jahres. Die Sparte Baustoffe profitierte sowohl von den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung als auch der Belebung des Wohnungsneubaus. Nach zehn Jahren wurde in Deutschland zum ersten Mal wieder eine Zunahme des Wohnungsbaus in Höhe von 4,4 Prozent verzeichnet. Die Sparte erwirtschaftete einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Aufgrund hoher Wettbewerbsdichte und starken Margendrucks blieb das EBIT der Sparte Baustoffe mit 8,5 Mio. Euro (Vorjahr: 12,8 Mio. Euro) hinter den Erwartungen zurück.

Die Sparte Bau & Gartenmarkt profitierte nicht nur vom verbesserten Konjunkturklima, sondern maßgeblich auch von den vorgenommenen Sortimentsumstellungen und der weiteren Umsetzung des Fachmarktkonzepts. Der Umsatz stieg auf 532 Mio. Euro (Vorjahr: 449 Mio. Euro). Das EBIT sank auf 9,8 Mio. Euro (Vorjahr: 11,4 Mio. Euro). Dies lag vor allem an den erhöhten Abschreibungen in Höhe von über 1 Mio. Euro, die aus den Investitionen für Umbau und Modernisierung von Märkten in den Vorjahren resultieren. Klaus Josef Lutz stellte deutlich heraus, dass im Jahr 2011 alle Anstrengungen im Segment Bau unternommen würden, um das operative Ergebnis deutlich zu verbessern. „Wir arbeiten weiter an einer strategischen Perspektive für das Segment, das vom starken Wettbewerb und niedrigen Margen geprägt ist", so Lutz.


Segment Energie mit hoher Profitabilität bei BayWa r.e

Das Segment Energie erzielte ein Umsatzplus um fast 30 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro für 2010 (Vorjahr: 1,8 Mrd. Euro). Das EBIT stieg um über 70 Prozent auf 30,3 Mio. Euro (Vorjahr: 17,7 Mio. Euro).

An dieser positiven Entwicklung war vor allem das Geschäftsfeld der BayWa r.e GmbH, in der alle Aktivitäten der regenerativen Energien der BayWa zusammengefasst sind, beteiligt. Es erreichte einen Umsatz von rund 255 Mio. Euro und erwirtschaftete in seinem ersten kompletten Jahr im Konzern mit einem EBIT von über 21 Mio. Euro mehr als ursprünglich erwartet. „Dies zeigt, dass die Strategie, in Unternehmen dieser Branche zu investieren, absolut richtig ist und aufgegangen ist", freute sich Klaus Josef Lutz.

Auch das klassische Energiegeschäft des Segments war 2010 erfolgreich unterwegs: Die Nachfrage an Schmier- und Kraftstoffen nahm konjunkturbedingt deutlich zu und verzeichnete deutliche Absatzsteigerungen. Nur der Heizölabsatz verringerte sich aufgrund des relativ hohen Preisniveaus und der zögerlichen Nachfrage der Kunden trotz kalten Winters und wieder abnehmender Befüllstände der Heizöltanks. Insgesamt gab es aber auch nicht nur eine positive Margenentwicklung im Wärmemarkt und beim Tankstellengeschäft, sondern auch der Schmierstoffbereich verbesserte sein operatives Ergebnis.

„Wir werden sowohl im konventionellen Energiegeschäft als auch im Bereich der regenerativen Energien weiter wachsen", bekräftigte Lutz die Strategie der BayWa. „Dies erreichen wir zum einen durch Zukäufe, aber zum anderen auch durch organisches Wachstum, da die erworbenen Beteiligungen aus sich heraus ihr Geschäft erweitern werden", so der Vorstandsvorsitzende.


Sonstige Aktivitäten im Jahr 2010

Die Sonstigen Aktivitäten erzielten im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 136,3 Mio. Euro (Vorjahr: 376,9 Mio. Euro). Dieser Rückgang resultiert hauptsächlich aus der Veräußerung der Autohandelsaktivitäten der BayWa im Vorjahr sowie anderer Beteiligungsverkäufe im Zuge der weiteren Fokussierung auf die Kerngeschäfte der BayWa. Die Sonstigen Aktivitäten der BayWa umfassten zum Jahresende den Lebensmittelproduzenten Ybbstaler in Österreich sowie einige Finanzbeteiligungen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind. Die Ybbstaler Fruit Austria GmbH wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden, zukünftig im Rahmen eines Joint-Ventures mit der AGRANA Juice Holding GmbH zusammengeschlossen und dann aus der Konzernbilanz herausfallen. (baywa)
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