München (agrar-PR) - Im
Vorfeld des Kreisbauerntages in St. Ulrich besuchte Gerd Sonnleitner,
Präsident des Deutschen und Bayerischen Bauernverbandes, zwei
landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Ansbach. Nach den Gesprächen
mit den beiden Bauernfamilien zeigte sich Sonnleitner beeindruckt:
„Die
Tatkraft und der Unternehmergeist, den beide Betriebe an den Tag legen,
beweisen einmal mehr,
dass die bayerische Land- und Forstwirtschaft mit
ihrer Vielfalt an Produktionsrichtungen und Betriebsformen trotz der
momentan äußerst schwierigen Lage Zukunft hat.“
Sonnleitner
unterstrich die hohe Bedeutung der Nebenerwerbsbetriebe für die
flächendeckende Landbewirtschaftung in Bayern. „Ohne die Arbeit unserer
Nebenerwerbsbetriebe wäre der Erhalt der attraktiven bayerischen
Kulturlandschaft nicht möglich“, sagte Sonnleitner bei der Besichtigung
des landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebs der Familie Schlötterer
in Sachsen im Landkreis Ansbach.
Sie erzielen Wertschöpfung für ihre
Familien und sind Aktivposten für die Wirtschaft im ländlichen Raum.
Die Politik sei gefordert, beim Ausgestalten der agrarpolitischen
Rahmenbedingungen auch die Belange der Nebenerwerbsbetriebe zu
berücksichtigen. „Die Nebenerwerbslandwirte sind vielseitige und
innovative Unternehmer und schaffen Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze
im ländlichen Raum“, betonte der Bauernpräsident. Er zeigte sich
überzeugt, dass der Nebenerwerb eine moderne Arbeitsform mit Zukunft
sei. Dies zeige das Beispiel der Familie Schlötterer, die 17 Hektar
landwirtschaftliche Nutzfläche und 10 Hektar Wald bewirtschaften und
pro Jahr über 1.500 Babyferkel erzeugen und zur Aufzucht und Mast
vermarkten. „Wir stehen auf mehreren Standbeinen und sind dadurch
flexibel, aber auch gefordert“, so das Betriebsleiterehepaar.
Sonnleitner wies darauf hin, dass die derzeitigen Preise für
Marktfrüchte bei weitem nicht kostendeckend seien.
„Die
Vielfalt der Produktionsrichtungen und Betriebsformen zeichnet die
bayerische Land- und Forstwirtschaft aus und prägt Bayern“, so
Sonnleitner weiter. Ein gutes Miteinander zwischen Haupt- und
Nebenerwerb sei wichtig für den gesamten bäuerlichen Berufsstand. Die
Mehrheit der bayerischen Bauernhöfe (54 Prozent) wird im Nebenerwerb
bewirtschaftet. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe im Landkreis
Ansbach liegt bei rund 60 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt.
Darüber
hinaus machte Sonnleitner Station beim Milchviehbetrieb der Familie Zeh
in Feuchtwangen,
der im Haupterwerb bewirtschaftet wird. Die Zehs
investieren in die Milchviehhaltung und sind gerade dabei,
einen
Laufstall für 60 Kühe mit automatischem Melksystem zu bauen. „Auch uns
macht der derzeit miserable Milchpreis sehr zu schaffen, aber wir sind
überzeugt von der Zukunftsfähigkeit der Milchviehhaltung in Bayern“, so
der 31-jährige Betriebsleiter Andreas Zeh.
Mit Blick auf das anstehende Treffen der EU-Agrarminister am 7.
September 2009 in Brüssel forderte Sonnleitner dringend rasche und
nachhaltige Verbesserungen für die Milchbauern ein.