Berlin (agrar-PR) -
Deutsch-Chinesische Musterfarm in Nordchina eröffnet "Eine moderne und innovative Landwirtschaft ist die tragende Säule zur
Sicherung der Welternährung", sagte der Parlamentarische Staatssekretär
bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller, in der nordchinesischen Stadt
Harbin anlässlich der gestrigen Eröffnung einer deutsch-chinesischen
Musterfarm. Mit seinem chinesischen Amtskollegen,
Vizelandwirtschaftsminister Niu Dun, gab Müller den politischen
Startschuss für die Arbeit dieses bilateralen Demonstrationsbetriebes.
Der Parlamentarische Staatssekretär sagte weiter: "Der Schlüssel zur
Ernährungssicherung einer steigenden Weltbevölkerung liegt in moderner
Bearbeitungstechnik, innovativen Anbaumethoden, nachhaltiger
Bewirtschaftung und insbesondere in der Qualifizierung der Landwirte.
Die hoch entwickelte deutsche Landtechnik kann zur Umsetzung dieser
Ziele wesentlich beitragen."
Der rund 1.000 Hektar große Demonstrationsbetrieb wurde in
Kooperation zwischen den deutschen Landtechnikunternehmen Claas,
Lemken, Grimme und Rauch sowie der nordchinesischen Staatsfarm Ganhe
errichtet. Das Bundeslandwirtschaftsministerium unterstützt das Projekt
mit 1,1 Millionen Euro. Auf dem Betrieb kommen modernste deutsche
Landmaschinen zum Einsatz, die die Ertragsleistung und die Effektivität
von Landmaschinennutzung in der Bewirtschaftung verdeutlichen. Parallel
dazu erfolgt in einem farmeigenen Schulungszentrum die Ausbildung
chinesischer Landwirte an den deutschen Maschinen sowie in den
Bereichen moderner und nachhaltiger Bewirtschaftungsmethoden. Der Fokus
wird dabei insbesondere auf den Schutz von Boden und Wasserressourcen
sowie auf die Reduzierung des Einsatzes von Dünge- und
Pflanzenschutzmitteln gelegt. In diesem Jahr wurden unter Einsatz der
deutschen Technik zu Trainingszwecken bereits Sommerweizen, Sojabohnen
und Kartoffeln angebaut.
Der chinesische Farmleiter Wang Bo erklärte in seiner Ansprache
während der Eröffnung, dass die hochmoderne Technologie und die
überragende Qualität der deutschen Landmaschinen überzeugt hätten. Er
wünsche sich, dass die deutschen Landmaschinenhersteller ihre
Geschäftbeziehungen in China weiter ausbauen. Deutschland exportierte
im vergangenen Jahr Landtechnik im Wert von 28 Millionen Euro nach
China. Das ist eine Steigerung um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Rund zehn Prozent der nach China eingeführten Landmaschinen kommen
zwischenzeitlich aus Deutschland.
In der anschließenden vierten Sitzung der Deutsch-Chinesischen
Arbeitsgruppe für Agrar- und Ernährungspolitik vereinbarten
Staatssekretär Müller und Vizeminister Niu Dun zudem die Errichtung
eines bilateralen Tierzuchtzentrums zum Austausch diesbezüglichen Know-Hows.
Vor allem deutsche Fleisch- und Milchrinder sowie die deutschen
Zuchterfolge im Rinderbereich geniessen in China hohe Wertschätzung.
Müller und Niu Dun kamen überein, dass ein entsprechendes Abkommen zur
Umsetzung dieses Projektes im Herbst dieses Jahres während der
Landtechnikmesse Agritechnica in Hannover unterzeichnet werden soll.