20.01.2011 | 10:40:00 | ID: 7868 | Ressort: Landwirtschaft | Unternehmen

Schweinehalter stecken in der Kostenklemme

Hannover (agrar-PR) - Für die Schweinemäster und Sauenhalter in Niedersachsen sieht es zurzeit nicht gerade rosig aus.
Zusätzlich zu dem ohnehin zum Jahresanfang typischen saisonalen Preistief für Schweinefleisch machen beiden Betriebszweigen derzeit die Auswirkungen des Dioxinskandals zu schaffen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. So ist der Preis für Schweinefleisch nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen innerhalb weniger Tage um 23 Cent auf nur noch 1,12 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gefallen. In der Folge haben auch die Preise für Ferkel deutlich nachgegeben, und zwar um rund ein Viertel auf jetzt 30 Euro für ein Ferkel mit 25 Kilo Gewicht. Dennoch dürften sich viele Mäster beim Ferkelkauf derzeit zurückhalten, da sie aufgrund der derzeitigen Marktverzögerungen ihre Ställe nicht rechtzeitig räumen können.

Gleichzeitig verschlechtern sich die Vermarktungschancen für die Tiere. Denn mit jedem Tag, den die schlachtreifen Tieren nicht verkauft werden können, wachsen sie aus dem optimalen Gewichtskorridor hinaus. Das heißt, die Teilstücke entsprechen nicht mehr den modernen Verbraucheransprüchen. Gleichzeitig trifft die Vermarktungsverzögerung die Sauenhalter am härtesten, da sie nicht elastisch auf den Markt reagieren können, schließlich werden die Ferkel weiter geboren.

Die Kostenklemme für Schweinehalter verschärft sich, denn parallel zum Preisverfall für Ferkel und Mastschweine sind die Futter- und Energiekosten in der Erzeugung deutlich angezogen. So notieren Weizen, Mais, Raps und Soja derzeit weltweit auf Höchstniveau. Denn vor allem in den traditionellen Exportländern sind die Ernten geringer ausgefallen als zuvor, was die Preise aufgrund veränderter Handelsströme in die Höhe schießen ließ. Gleichzeitig lassen die derzeitigen Wetterkapriolen auf der Südhalbkugel, wie die Überschwemmungen in Australien oder die Dürre in Argentinien, die Preise in Erwartung einer niedrigeren Ernte weiter steigen.

Jetzt hoffen nicht nur die Schweinehalter, dass die letzten noch gesperrten Betriebe in Niedersachsen wieder freigegeben werden, damit auf dem Markt wieder Ruhe einkehrt. Denn Marktexperten bescheinigen Schweinefleisch auf den Märkten in Europa und weltweit eine gute Vermarktungslage mit stabilen Preisen, an die auch die niedersächsischen Erzeuger wieder Anschluss finden wollen. (LPD)
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