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„Regionalität, Vielfalt, Originalität und Genuss als Kaufargument nutzen“Berlin (agrar-PR) - Sonnleitner auf der Eröffnungspressekonferenz der Grünen Woche „Die gesellschaftlichen Leistungen unserer Bauern müssen entsprechend
honoriert werden. Über die Lebensmittelpreise allein funktioniert das
ganz offensichtlich nicht, schon gar nicht angesichts der höchst
ungleichen Kräfteverhältnisse in der Lebensmittelkette, was jetzt auch
das Bundeskartellamt bestätigt hat“. Dies sagte Gerd Sonnleitner, der
Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf der
Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Grünen Woche am 13.
Januar 2010 in Berlin. Die zwölf Preissenkungen, die die
Lebensmitteldiscounter im vergangenen Jahr eingeleitet haben, würden
nicht nur den Bauern, sondern allen Partnern in der Wertschöpfungskette
schaden. Es sei zwar für die Verbraucher erfreulich, wenn ein Haushalt
in Deutschland nur noch 11 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel
ausgeben müsse. „Aber wer Lebensmittel nur über den Preis kauft, der
untergräbt langfristige, ehrliche Qualitätsarbeit. Ich plädiere deshalb
dafür, auch regionale Frische, Vielfalt, Originalität und Genuss als
Kaufargumente zu nutzen“, sagte Sonnleitner.
Sonnleitner hob die vielfältigen Aufgaben der
deutschen Bauern – Ernährung, Energie, Artenschutz und Klima – für
Gesellschaft und Umwelt hervor. „Wir Bauern leisten aktiven
Klimaschutz. Als einzige Wirtschaftsbranche bindet die Land- und
Forstwirtschaft klimaschädliches CO2 und liefert
lebenswichtigen Sauerstoff“, machte der DBV-Präsident deutlich.
Deutschland erzeuge lediglich 2,2 Prozent der weltweiten Emissionen an
Treibhausgasen von geschätzten 45,5 Milliarden Tonnen. Zwar sei
zwangsläufig nicht zu verhindern, dass auch landwirtschaftliches
Handeln CO2 erzeugt. Der Anteil an der Emission
klimaschädlicher Gase betrage für die deutsche Land- und
Forstwirtschaft rund 6 Prozent. Seit 1990 konnten aber die Emissionen
um 17 Prozent verringert werden. „Mit höheren Erträgen, effektiverem
Management im Ackerbau und bei der Tierfütterung können wir diese
Bilanz weiter verbessern. Dazu brauchen wir Wissenschaft und
Forschung“, sagte Sonnleitner und sprach sich für eine Stärkung der
Agrarforschung aus.
Einer Verzichtsstrategie vom Fleischverzehr gab
Sonnleitner eine klare Absage. „Ich habe Bundesministerin Aigner
aufgefordert, ihre missverständlichen Aussagen klarzustellen“, betonte
der DBV-Präsident. Zur gesunden Ernährung gehöre auch Fleisch mit
wertvollem Eiweiß und Mineralstoffen. „Wer wegen des natürlichen,
jedoch klimaschädlichen Methanausstoßes bei Wiederkäuern vom
Rindfleischkonsum abrät, der wird auch keine gesunde Milch mehr haben“,
so Sonnleitner. Er wies zudem darauf hin, dass Wiederkäuer wie Rinder,
Schafe und Ziegen in Deutschland die „einzigen“ sind, die das Gras, das
zuvor CO2 aus der Atmosphäre gebunden hat, zu
lebenswichtigem, hochwertigem Eiweiß umwandeln. Dieser Kreislauf
ermögliche überhaupt die Nutzung von Wiesen und Weiden, die besonders
unsere Kulturlandschaften und Naturschutzflächen ausmachten.
„Verzichtsempfehlungen sind also gewiss der falsche Weg, das Weltklima
zu retten“, erklärte Sonnleitner. Pressemeldung Download: | |
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